Für eine gesündere Ernährung sollen Tiefkühlpizzen, Müslis und andere Fertigprodukte nicht mehr so viel Salz, Zucker und Fette enthalten. Mit der Lebensmittelbranche werden dafür bis Mitte 2018 freiwillige Ziele für geänderte Rezepturen angestrebt. Das sieht eine Strategie von Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) vor, die voraussichtlich im Juli ins Bundeskabinett kommen soll. Zuerst berichtete die «Rheinische Post» darüber.
Ein übermäßiger Konsum dieser Nährstoffe gilt als eine Ursache etwa für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
In der deutschen Bevölkerung sei die Zufuhr von Zucker, Fett und Salz nach wie vor zu hoch, hieß es.
Zucker soll reduziert werden in gesüßten Erfrischungsgetränken sowie in Joghurt- und Quarkzubereitungen. Frühstückscerealien sollen zudem auch nicht mehr so viele gesättigte Fettsäuren beinhalten. Brot und Brötchen sollen mit weniger Salz gebacken werden. In Tiefkühlpizzen sollen daneben auch weniger gesättigte Fettsäuren stecken.
Bei den Änderungen kommt es auf eine Anpassung der Geschmacksgewohnheiten an, wie es in einem Eckpunktepapier des Ministeriums heißt. Verringert werden soll der Zucker-, Fett- und Salzgehalt daher «schrittweise in Form kleinerer, kaum sensorisch bemerkbarer Reduktionen».
Die neuen Rezepte müssten zu «geschmacklich akzeptablen Resultaten» führen, lautet eine weitere Vorgabe. In Produkten dürfe Zucker zum Beispiel auch nicht durch Fett mit mehr Kalorien ersetzt werden. Ziel sei eine gesündere Ernährung auch für Menschen, die etwa durch mehr Informationen nicht erreicht würden.
Das Ministerium setzt darauf, dass möglichst viele Hersteller mitmachen. «Sollten die Unternehmen keine ausreichende Bereitschaft signalisieren, müssen administrative Konsequenzen in Betracht gezogen werden.» Verpflichtende Vorgaben könnten aber Wettbewerbsvorteile großer Anbieter im Vergleich zu kleineren und mittleren verstärken.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass zum Beispiel nicht mehr als zehn Prozent des täglichen Energiebedarfs durch Zucker gedeckt werden sollten. In Deutschland seien es mehr als 13 Prozent, erläutert das Ernährungsministerium.