Tarifverhandlungen im Einzelhandel: Angebot vorgelegt

Das Logo der Gewerkschaft Verdi. Foto: Patrick Seeger/Archiv
Das Logo der Gewerkschaft Verdi. Foto: Patrick Seeger/Archiv

In den Tarifverhandlungen im Einzelhandel liegen die Positionen der Arbeitgeber und der Gewerkschaft Verdi meilenweit auseinander. Bei dem zweiten Treffen der Branchenvertreter legten die Arbeitgeber am Dienstag in Korntal-Münchingen (Kreis Ludwigsburg) ihr erstes Angebot vor, das eine Erhöhung der Löhne und Gehälter ab Juni 2017 um 1,5 Prozent vorsieht. Zum Vergleich: Verdi fordert ein Plus von 6 Prozent für ein Jahr, und zwar rückwirkend ab April.

 Die Arbeitgeber sind hingegen für einen Zwei-Jahres-Vertrag, ab April 2018 bieten sie ein weiteres Plus von 1,0 Prozent.

 

Die Gewerkschaft wies das Angebot als unzureichend zurück. «Vergleicht man das Angebot mit der Inflation für die kommenden zwei Jahre, entspricht das einem Reallohnverlust», sagte Verdi-Sprecher Wolfgang Krüger. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Philip Merten, betonte, das Angebot sei angesichts der wirtschaftlichen Lage der Unternehmen angemessen.

 

In der Branche arbeiten in Baden-Württemberg 490 000 Menschen. Viele Firmen mit stationären Geschäften haben angesichts der starken Online-Konkurrenz zu kämpfen. Insgesamt profitiert der Einzelhandel aber auch von der guten Konjunktur - die Konsumenten haben im Schnitt mehr Geld in der Tasche. Am 31. Mai wollen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur dritten Tarifrunde treffen. (DPA/LSW)