Auf dem deutschen Automarkt geht die Rabattschlacht der Hersteller fast ungebremst weiter. Das Niveau der Preisnachlässe lag im April zwar unter dem März-Wert, aber immer noch deutlich über dem vor einem Jahr, wie eine aktuelle Marktstudie des CAR-Forschungszentrums der Universität Duisburg-Essen ergeben hat.
An die Spitze der offen beworbenen Sonderangebote hat sich danach der koreanische Hersteller Hyundai gesetzt, der über eine Finanzierung für das Mittelklasse-Modell i40 einen Kundenvorteil von 33,7 Prozent im Vergleich zum Listenpreis anbieten.
Auf Internet-Plattformen können Verbraucher zudem Neuwagen mit einem Preisvorteil von bis zu 30 Prozent nach eigenen Vorstellungen konfigurieren und bestellen, berichten die Marktbeobachter. Hier hielt der Fiat 500 die Spitze.
Etwas zurückhaltender zeigten sich Hersteller und Händler bei den Eigenzulassungen, die üblicherweise als junge Gebrauchte in den Markt gebracht werden. Die Quote bezifferte das Institut auf 30,8 Prozent aller Neuzulassungen nach 32,6 Prozent einen Monat zuvor. Am häufigsten habe Opel mit einem Anteil von 45,7 Prozent zu diesem Marketingmittel gegriffen.
Die Rabatte seien mittlerweile zu einem Seiltanz für die Hersteller geworden, folgerte CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer. Der Experte verweist auf den in dieser Woche bekannt gewordenen Peugeot-Fall: Bei dem Importeur mussten drei hochrangige Manager gehen, weil sie bei einer Internet-Sonderaktion für das Modell 208 einen derart attraktiven Preis aufgerufen hatten, der zum Ärger der Händler zu zahlreichen ungeplanten Dumping-Verkäufen geführt haben soll. (DPA)