China hat Nordkorea nach Darstellung von US-Außenminister Rex Tillerson mit Sanktionen gedroht, sollte das Land einen weiteren Atomtest unternehmen. Das habe die chinesische Regierung gegenüber den USA bestätigt, sagte Tillerson am Donnerstagabend (Ortszeit) in einem Interview des Senders Fox News. Er wertete das als Beleg dafür, dass Peking bereit sei, mit der amerikanischen Regierung zusammenzuarbeiten, um den Druck auf das isolierte kommunistische Land zu erhöhen.
Die USA gehen davon aus, dass Peking großen Einfluss auf Pjöngjang hat.
Heute will der UN-Sicherheitsrat über den Konflikt beraten. Bei der Sitzung soll UN-Generalsekretär António Guterres das Gremium über die Lage informieren. Ein greifbares Ergebnis wie eine Erklärung, eine Resolution oder gar die Verabschiedung neuer Sanktionen sei nicht geplant, hieß es von der US-Vertretung bei den Vereinten Nationen. Für die USA, die derzeit den monatlich rotierenden Vorsitz des Rats innehaben, nimmt Tillerson teil.
Der Außenminister sagte dem Sender NPR, die USA seien weiterhin offen für direkte Gespräche mit Nordkorea. Aber das Land müsse sich dazu bereit erklären, sein Atomprogramm aufzugeben.
«Wir hoffen, dass wir sie davon überzeugen können, dass sie diese Waffen nicht brauchen, um die Existenz ihres Regimes sicherzustellen», sagte er. «Wir streben nicht den Kollaps des Regimes an. Wir wollen keine beschleunigte Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel. Wir wollen eine nuklearwaffenfreie Halbinsel.»
Nach zwei Atomversuchen und zahlreichen Raketentests durch Nordkorea seit dem vergangenen Jahr ist die Lage in der Region sehr angespannt. Die USA wollen mit diplomatischen Bemühungen weiter Druck auf Pjöngjang machen. Zugleich begann das US-Militär am Mittwoch mit dem Aufbau eines umstrittenen Raketenabwehrsystems in Südkorea.
Ein hoher Sicherheitsbeamter der US-Regierung, der namentlich nicht genannt werden wollte, hatte am Mittwoch gesagt, die USA wägten derzeit eine Reihe von Optionen ab - neben diplomatischen und wirtschaftlichen auch militärische. Welche militärischen Optionen genau in Betracht gezogen werden, wollte er nicht sagen. (DPA)
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