CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart will eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung des vom Land geplanten Wagniskapitalfonds. «Wir brauchen eine echte Gründungsoffensive. Hier muss die Politik mehr tun und mit viel klarerem Anspruch gestalten», sagte der CDU-Politiker in Stuttgart. Für den Innovationsfonds Baden-Württemberg, dessen Konzept in den nächsten Wochen vorgestellt werden soll, sind bislang im laufenden Haushalt fünf Millionen Euro eingeplant.
Gerade die Debatte um Nachrüsttechnologie für den Dieselmotor oder die Digitalisierung der Arbeitswelt zeigten doch, wie wichtig es sei, dass das Land die innovative und technische Führungsrolle, die es immer hatte, beibehalte.
Ein starkes Signal für die Bedeutung wäre es deshalb, wenn bei den Beratungen zum Doppelhaushalt für das Haushaltsjahr 2018 insgesamt 20 Millionen und für das Jahr 2019 insgesamt 25 Millionen Euro an Landesmitteln bereitgestellt würden. «Damit könnten wir die 100-Millionen-Zielmarke erreichen. Das bayerische Pendant hat aktuell ein Volumen von 200 Millionen Euro.» Für den neuen Fonds sollen auch Unternehmen aus dem Südwesten als Kapitalgeber gewonnen werden. Auf mittlere Sicht sollte nach Auffassung von Reinhart eine Gesamtausstattung von 100 Millionen Euro - Landesmittel und private Einlagen - das Ziel sein.
Wagniskapital ist Geld, das eine Beteiligungsgesellschaft zur Beteiligung an als besonders riskant geltende Unternehmen oder Start-ups bereitstellt.
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sagte, es sei immer klar gewesen, dass die fünf Millionen nur ein erster Einstieg sein könnten. «Deshalb beantragen wir auch für den Doppelhaushalt 2018/2019 jeweils deutlich höhere Mittel.» Nach jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes gingen die Neugründungen im Südwesten 2016 um 3,2 Prozent auf 75 313 zurück. Die Zahl der neu gegründeten Kleinbetriebe sank noch stärker - um 12,8 Prozent. (DPA/LSW)