Ende der Feinstaubalarm-Saison: Schadstoffwerte bleiben hoch

Stuttgart putzt Straßen im Kampf gegen Feinstaub. Foto: Lino Mirgeler/Archiv
Stuttgart putzt Straßen im Kampf gegen Feinstaub. Foto: Lino Mirgeler/Archiv

Auch die zweite Feinstaubalarm-Saison hat die Luft in Stuttgart nicht nachhaltig verbessert. Das geht aus einer Bilanz hervor, die die Landeshauptstadt am Dienstag veröffentliche. Seit Mitte Oktober war der Anteil des gesundheitsschädlichen Feinstaubs in der Atemluft so hoch, dass die Stadt 13 Mal jeweils mehrtägigen Alarm ausrufen musste. Unter dem Strich stehen für das Winterhalbjahr insgesamt 85 Alarmtage. Im Vorjahr gab es erst am Januar Feinstaubalarm.

Zum Vergleich: 48 Alarmtage in diesem Jahr stehen 22 zwischen Januar und April 2016 gegenüber. Weil die EU-Grenzwerte trotz aller Alarme gerissen werden, sind Land und Stadt laut einem gerichtlichen Vergleich dazu gezwungen, vom 1. Januar 2018 an den Verkehr an Deutschlands schmutzigster Kreuzung, dem Neckartor, an Tagen mit extremer Belastung um 20 Prozent zu reduzieren. Fahrverbote sind geplant.

 

Da es im Sommer nicht zu Wetterlagen kommt, die die Werte für Feinstaub hochtreiben, und weil kaum geheizt wird, beendet die Stadt die Alarmsaison am 15. April. Die Luft wird aber nur bedingt besser, wie Stadtklimatologe Ulrich Reuter erklärte. Beim Stickstoffdioxid, dem anderen gefährlichen Schadstoff, sind die Werte über das Jahr verteilt gleichmäßig zu hoch. Im Gegensatz zum Feinstaub sind an heißen Sommertagen sogar Spitzenwerte zu erwarten. Zwei Drittel der Emissionen stammen aus dem Auspuff. (DPA/LSW)