Ausnahmezustand in Ägypten: Ein Problem für Urlauber?

Auch in den Touristengebieten wie Scharm el Scheich sollen Urlauber vorsichtig sein. Foto: Namir Galal/Almasry Alyoum/dpa
Auch in den Touristengebieten wie Scharm el Scheich sollen Urlauber vorsichtig sein. Foto: Namir Galal/Almasry Alyoum/dpa

In Ägypten gilt seit Montag (10. April) nach schweren Anschlägen der Ausnahmezustand. Was das im Detail für das Land bedeutet, ist zwar noch unklar. Doch bislang deutet nichts darauf hin, dass sich viel für Ägypten-Urlauber ändern wird.

Generell soll der Ausnahmezustand den Sicherheitskräften und Ermittlungsbehörden des Landes noch mehr Freiheiten bei der Verfolgung von Extremisten und Kriminellen gewähren. Ägypten ist aber bereits ein Polizeistaat mit weitreichenden Befugnissen der Behörden.

 

Der Ausnahmezustand wird wahrscheinlich zu einer noch höheren Präsenz von Polizei und Armee-Einheiten in der Öffentlichkeit führen. Einschränkungen, die auch Touristen betreffen könnten - zum Beispiel eine abendliche Ausgangssperre - sind nicht unmöglich, aber derzeit nicht zu erwarten.

 

Das Auswärtige Amt weist in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen auf ein schon länger bestehendes Terrorrisiko hin, von dem auch Ausländer nicht ausgenommen sind. Die Urlaubsgebiete am Roten Meer gelten weiterhin als sicher.

 

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte am Sonntagabend einen dreimonatigen Ausnahmezustand angekündigt, nachdem bei den schwersten Terrorangriffen auf die christliche Minderheit in Ägypten seit Jahren mehr als 40 Menschen getötet und 110 verletzt worden.

 

Die IS-Terrormiliz hatte sich zu den Bombenexplosionen in zwei Kirchen im Norden des Landes bekannt. Ein IS-Ableger ist im Norden der ägyptischen Sinai-Halbinsel aktiv. Die Region ist militärisches Sperrgebiet.