3:1 in Berlin: Hoffenheim vorerst auf Rang drei

Hoffenheims Andrej Kramaric (M) bejubelt seinen Elfmetertreffer zum 1:1-Ausgleich mit Lukas Rupp und Nadiem Amiri (r). Foto: Soeren Stache
Hoffenheims Andrej Kramaric (M) bejubelt seinen Elfmetertreffer zum 1:1-Ausgleich mit Lukas Rupp und Nadiem Amiri (r). Foto: Soeren Stache

1899 Hoffenheim hat seine Erfolgsserie auch bei der heimstarken Hertha fortgesetzt und ist zumindest vorübergehend auf Rang drei geklettert. Die Kraichgauer siegten am Freitagabend zum Auftakt des 26. Spieltags 3:1 (1:1) in Berlin und sind weiter auf Champions-League-Kurs. Die TSG ist seit sechs Partien unbesiegt, Hertha blieb in dieser Saison erst zum dritten Mal zu Hause ohne Sieg. Peter Pekarik hatte die Gastgeber vor 42 401 Zuschauern im Olympiastadion in Führung geschossen (32. Minute). Andrej Kramaric (39./Handelfmeter/86.) und Niklas Süle(76.) drehten die Partie zugunsten der Gäste.

Hertha spielte nach einer Gelb-Roten Karte für Maximilian Mittelstädt (58.) über eine halbe Stunde in Unterzahl.

 

Der 20 Jahre alte Jungprofi bekam in der umkämpften Partie eine ungewollte Hauptrolle. Nach einigen Wacklern zu Beginn stabilisierte sich Mittelstädt, klärte einmal sogar kurz vor der eigenen Torlinie (8.). Später unterlief ihm ein ungeschicktes Handspiel, das zum Elfmeter und zum Hoffenheimer Ausgleich führte. Und schließlich wurde sein Einsteigen gegen Nadiem Amiri von Schiedsrichter Benjamin Brand mit einer harten zweiten Gelben Karte bestraft - Platzverweis.

 

Einen Tag nachdem die Berliner bekanntgaben, im Jahr 2025 in einer eigenen, reinen Fußball-Arena spielen zu wollen, sahen 42 401 Zuschauer im Olympiastadion einen guten Auftakt der Gäste. Die in dieser Saison erst zweimal unterlegenen Hoffenheimer zeigten schnell, dass sie nicht nach Berlin gekommen waren, um der Hertha die Initiative zu überlassen.

 

Schon in der Startphase erarbeitete sich das Team des jungen Trainers Julian Nagelsmann einige gute Torgelegenheiten. Doch erst zögerte Jeremy Toljan zu lange, dann parierte Berlins Keeper Rune Jarstein einen Schuss von Kramaric. Und nach einem Kopfball von 1899-Verteidiger Benjamin Hübner klärte Mittelstädt.

 

Die heimstarken Herthaner brauchten einige Zeit, um den eigenen Rhythmus zu finden. Verteidiger John Anthony Brooks hatte einen Infekt gerade noch auskuriert. Und Salomon Kalou war nach Muskelfaserriss erst in letzter Minute noch in die Startelf gerückt. Der Ivorer hätte die Gastgeber dann auch in Führung schießen können, als er vom neu in die Anfangsformation gerückten Alexander Esswein freigespielt wurde. Doch Kalous Schuss geriet aus zehn Metern zu unpräzise, so dass Oliver Baumann abwehren konnte (17.).

 

Besser machte es Pekarik eine Viertelstunde später. Eher zufällig kam der Defensivmann halbrechts im Strafraum an den Ball und schoss wuchtig in die rechte, untere Ecke. Es war das erste Tor des 30-Jährigen im 151. Bundesligaspiel. Lange hielt die Hertha-Führung jedoch nicht: Nach einem Handspiel von Mittelstädt im Strafraum verwandelte Kramaric den fälligen Elfmeter sicher zum 1:1.

 

Hoffenheims bester Torschütze Sandro Wagner sah sich an alter Wirkungsstätte gegen seinen Ex-Club über weite Strecken mit aufmerksamer Bewachung konfrontiert. Nach einem Zusammenstoß mit Hertha-Torjäger Vedad Ibisevic musste sich der 29-Jährige vor der Pause den Zeigefinger der linken Hand wieder einrenken lassen. Er machte aber weiter und hatte nach dem Seitenwechsel die erste Hoffenheimer Chance. Sein Kopfball nach einer Ecke war jedoch zu unplatziert (51.). Kurz darauf war Jarstein bei einem Schuss von Kerem Demirbay zur Stelle.

 

Wenig später sah Mittelstädt Gelb-Rot und 1899 erhöhte den Druck. Hertha hatte Glück, dass Kramaric in der 66. Minute nur die Latte und Demirbay kurz darauf den Posten traf (68.). Dann war es soweit: Süle, der schon im Hinspiel das entscheidende Tor erzielt hatte, traf mit einem harten Distanzschuss in den Winkel. Kurz vor Schluss sorgte Kramaric dann für die endgültige Entscheidung. (DPA)