Die Deutsche Bundesbank rechnet mit einer reibungslosen Einführung des neuen 50-Euro-Scheins Anfang April. «Wir gehen davon aus, dass die erforderlichen Umstellungsarbeiten bis zum Erstausgabetag abgeschlossen sind», sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele in Frankfurt. Europas Währungshüter wollen die runderneuerte Banknote, die die Europäische Zentralbank (EZB) im vergangenen Juli der Öffentlichkeit präsentiert hatte, vom 4. April an unters Volk bringen.
5,4 Milliarden Stück sollen im ersten Schritt über Geldautomaten, Bankschalter und Ladenkassen in Umlauf gebracht werden - nebeneinandergelegt würden sie eine Fläche von 8200 Fußballfeldern oder in etwa die Fläche der Stadt Rüsselsheim bedecken.
Banken und Handel hatten in den vergangenen Monaten Gelegenheit, Geräte und Personal auf die neuen 50-Euro-Scheine einzustellen. Daher sollten sich nach Thieles Einschätzung Probleme, die es im Mai 2013 zum Startschuss der zweiten Euro-Banknotenserie beim Fünfer gab, nicht wiederholen: Verbraucher konnten damals anfangs am Automaten mitunter Fahrscheine oder Parktickets nicht bezahlen, weil die Software der Geräte nicht rechtzeitig umgestellt worden war.
Neue Sicherheitsmerkmale sollen Kriminellen das Handwerk erschweren - denn der 50er ist mit Abstand die am häufigsten gefälschte Euro-Note. «Der 50er ist das Schwergewicht des Euro-Bargeldes und deswegen von besonderer Bedeutung», sagte Thiele. Gemessen an der Stückzahl sind fast die Hälfte (rund 46 Prozent) aller 20,2 Milliarden umlaufenden Euro-Geldscheine 50er. Wertmäßig macht der 50-Euro-Schein mit 462 Milliarden Euro 41 Prozent aus (Stand Ende 2016).
Beim überarbeiteten Fünfziger gibt es die gleichen Neuerungen wie beim neuen Zwanziger, der seit dem 25. November 2015 im Umlauf ist: Der Fünfziger hat ebenfalls ein Porträtfenster. Dieses wird durchsichtig, wenn man den Schein gegen das Licht hält, und zeigt dann ein Porträt der griechischen Mythengestalt Europa. Der als glänzende Zahl aufgedruckte Wert «Fünfzig» auf der Vorderseite ändert beim Kippen des Scheins die Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau. Motive und Grundfarbe der Banknote ändern sich nicht: Der Fünfziger behält seine Mischung aus Orange und Braun.
In der zweiten Euro-Banknotenserie seit Einführung des gemeinsamen Bargelds 2002, der «Europa-Serie», sind Fünfer, Zehner und Zwanziger bereits in überarbeiteter Version im Umlauf. Bis Ende 2018 soll es eine neue Version von 100- und 200-Euro-Schein geben, die Ausgabe des 500ers wird dann eingestellt, um auch dieses Einfallstor für Kriminelle zu schließen. Die bisherigen Scheine bleiben jeweils gültig, die Notenbanken ziehen sie nach und nach aus dem Verkehr. (DPA)