Hoffenheim hofft auf Europa - Bayers Krise spitzt sich zu

Sechs Stück kassierte Leverkusen in Dortmund. Foto: Friso Gentsch
Sechs Stück kassierte Leverkusen in Dortmund. Foto: Friso Gentsch

Viele Treffer, heimstarke Hoffenheimer und ein Trainerdebüt, bei dem in Wolfsburg wohl viele nicht wissen, was sie davon halten sollen. Andries Jonker kam bei seinem Einstand für die Wölfe nur zu einem mageren 1:1 und rutschte mit seinem neuen Club auf Platz 15. Verwöhnt wurde das Publikum in Dortmund, Hoffenheim und Mönchengladbach. Dort siegten die Gastgeber deutlich. Insgesamt fielen am Samstag starke 28 Tore. EISKALTE BAYERN: Die Konkurrenz patzt, die Bayern sind da:

Mit einem erneut souveränen 3:0 in Köln haben die Münchner den kleinen Ausrutscher von RB Leipzig beim 2:2 in Augsburg gewohnt souverän genutzt. Sieben Punkte Vorsprung hat der deutsche Rekordmeister jetzt auf die Sachsen. Für Trainer Carlo Ancelotti kein Grund, euphorisch zu werden. Die Zufriedenheit war dem Coach jedoch deutlich anzumerken. «Das war ein wichtiges Resultat für uns», sagte der Italiener.

 

LEVERKUSENER REALISMUS: In der Champions League vor dem Aus und in der Liga weit hinter den eigenen Ansprüchen - bei der Werkself werden jetzt kleinere Ziele formuliert. «Wir dürfen nicht träumen, den Sinn für die Realität dürfen wir nicht verlieren», sagte Sportdirektor Rudi Völler. «Wir müssen die Distanz zu den Europa-League-Plätzen verkürzen. Platz sechs oder sieben, da müssen wir fest dran glauben.» Die Qualität, dies zu erreichen, ist aus Völlers Sicht bei Bayer nach wie vor vorhanden. Eigentlich wollte das Team weiter oben mitmischen.

 

GEMISCHTE GEFÜHLE BEIM BVB: Neun Punkte, zwölf Tore: Borussia Dortmund hat sich zuletzt in der Bundesliga stabilisiert. Die Freude über den 6:2-Kantersieg gegen Bayer Leverkusen war aber durch die Oberschenkelverletzung von Marco Reus getrübt. Im wichtigen Champions-League-Rückspiel gegen Benfica Lissabon wird der Offensivmann am Mittwoch fehlen. «Es ist ausgeschlossen, dass er spielt», sagte BVB-Coach Thomas Tuchel. «Es ist ein großer Verlust.»

 

VERKORKSTE RÜCKKEHR: Torsten Frings hatte sich seine Rückkehr an alte Wirkungsstätte sicher anders vorgestellt. Statt etwas mehr Hoffnung im Abstiegskampf gab es für den Darmstädter Trainer aber in Bremen die nächste Niederlage. «Fußball ist nicht immer gerecht», sagte Frings, der eine gute Lilien-Truppe sah. «Wir waren über das gesamte Spiel gesehen die bessere Mannschaft», meinte er und sprach von einem glücklichen Sieg für Werder. Sein Team habe sich nicht wie ein Absteiger präsentiert. Dieser lässt sich aber wohl kaum noch verhindern: Darmstadt ist abgeschlagen Tabellenletzter.

 

HOFFENHEIMER EUROPA-HOFFNUNGEN: Nach dem zwölften Heimspiel ohne Niederlage in Serie deutet vieles auf die erste Europapokal-Teilnahme in der 1899-Vereinsgeschichte hin. Adam Szalai brachte es auf den Punkt. «Die Spiele vergehen, und wir holen Punkte», sagte der Doppeltorschütze beim 5:2-Erfolg gegen Ingolstadt im Anschluss an die Partie. In der Tabelle wirkt sich das folgendermaßen aus: Hoffenheim hat nun schon acht Punkte Vorsprung auf den ersten Nicht-Europapokal-Platz. (DPA)