Richard Lugner mit Goldie Hawn beim Opernball im Glück

Richard Lugner schwärmt von seinem Gast Goldie Hawn. Foto: Herbert Pfarrhofer
Richard Lugner schwärmt von seinem Gast Goldie Hawn. Foto: Herbert Pfarrhofer

Richard Lugner war so fröhlich wie selten zuvor. Cholerische Ausbrüche oder öffentlich vorgetragene Verzweiflung über seinen teuer engagierten Stargast wie in den Jahren zuvor waren am 61. Wiener Opernball für den Baumeister in weiter Ferne. Seine Begleitung, US-Schauspielerin Goldie Hawn (71), gab sich Donnerstagabend ohne Allüren. «Sie ist nett, macht Spaß und ist pünktlich. So eine Frau findet man selten», frohlockte Lugner. Hawn sei wie eine Prinzessin und überhaupt nicht zickig, sagte der 84-Jährige.

Vielmehr hatte diesmal das offizielle Österreich am Staatsball mit dunklen Wolken zu kämpfen.

Kurz vor Beginn des Festes wurde bekannt, dass ein über alle Parteigrenzen hinweg beliebtes Regierungsmitglied gestorben war. So begann die feierliche Eröffnung zum ersten Mal in der Geschichte mit einer Schweigeminute. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser erlag mit 53 Jahren ihrem Krebsleiden. Bis zuletzt arbeitete die Sozialdemokratin und ging offen mit ihrer Krankheit um.

 

Es sei nicht nur ein Tag der Freude, sondern auch ein Abend der Trauer, meinte Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) in einer Ansprache, die auch live im Fernsehen übertragen wurde. «Manche Ereignisse holen einen auf den Boden der Realität zurück», sagte Kern mit Tränen in den Augen. Er verließ den Ball genauso wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen kurz nach der Eröffnung.

 

Musikalischer Höhepunkt war der Auftritt von Startenor Jonas Kaufmann (47). Der gebürtige Münchner gab bei der Eröffnung mit viel Stimmgewalt und Charisma zwei Stücke zum Besten. «So viel Platz zum Singen hatte ich noch nie», freute sich der gebürtige Münchner. Opernstar Anna Netrebko (45) kam überraschend ebenfalls zum Fest. «Ich freue mich, einmal nicht auftreten zu müssen und den Abend nur genießen zu können», sagte «Donna Anna».

 

Richard Lugner bekam von all dem nur wenig mit. Er schwebte mit Hawn («Schütze Benjamin», «Der Club der Teufelinnen») im siebten Himmel. Die It-Girls Paris Hilton oder Kim Kardashian trieben ihm in der Vergangenheit deutlich mehr Falten auf die Stirn. Diese war diesmal nicht nur wegen des jüngsten Trips zur Botox-Behandlung glatt gezogen. Von der schwierigen Zeit, die hinter «Mörtel» lag, war nichts zu merken. Lugner kämpfte in den vergangenen Monaten gegen einen Prostatakrebs an. Doch der Baumeister lebt für den Opernball. Sein Lebenselixier ist das alljährliche Blitzlichtgewitter um ihn.

 

Auch Hawn, die österreichische Wurzeln hat, schien ihren Aufenthalt in der Alpenrepublik tatsächlich zu genießen. Ihre Fans hielt sie auf Social Media über ihre Aktivitäten am Laufenden - Schnitzel und Sacher-Torte essen sowie ein Konzert-Besuch inklusive.

 

Auf Alkoholisches verzichtete sie am Opernball aber bewusst und griff lieber zu Tee. «Ich werde manchmal müde, wenn ich Champagner trinke», sagte Hawn dem ORF. Auf andere Interviews verzichtete sie. Dem Medientrubel entzog sie sich geschickt und blieb den ganzen Abend in Lugners Loge. Auch der versprochene Walzer am Parkett wurde wegen des großen Andrangs kurzfristig abgesagt. Mit Ende des Vertrags, um Punkt Mitternacht, verließ Hawn fast wie Aschenputtel die Oper. Samt Lächeln auf den Lippen, obwohl ihr die gesamte Medienmeute in den engen Gängen der Oper auf den Fersen war.

 

Denn der 61. Opernball zog diesmal nur wenige andere Stars an. Schockmaler Gottfried Helnwein (68) nahm mit Totenkopf-Ketten über dem Frack in einer Loge Platz. Auf Einladung des österreichischen Finanzministers Hans Jörg Schelling (ÖVP) kam die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, nach Wien.

 

Dabei waren auch Model Gina-Lisa Lohfink (30) und It-Boy Florian Wess (36). Die beiden, die im Januar an der RTL-Dschungelshow «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» teilgenommen hatten, brachten Cathy Lugner (27) mit. Der Baumeister hatte sich Ende des Vorjahres von dem um 57 Jahre jüngeren, deutschen Ex-Playmate scheiden lassen. Zu einer befürchteten Konfrontation der beiden kam es aber nicht. «Ich werfe nicht mit Schmutz, aber ich bin froh, wenn ich sie nicht mehr sehen muss», sagte Richard Lugner. (DPA)