Im Einzelhandel macht sich die Gewerkschaft Verdi für eine deutliche Lohn- und Gehaltserhöhung stark. Die Bezahlung solle um 6 Prozent angehoben werden, beschloss eine Fachgruppe der Gewerkschaft - die Große Tarifkommission - am Montag in Karlsruhe ein Forderungspapier. Damit wollen die Arbeitnehmer in Verhandlungen mit dem Handelsverband gehen. Der Tarifvertrag läuft am 31. März aus. Zudem soll es eine tarifliche Einkommensuntergrenze von 1900 Euro geben - viele ungelernte Kassierer und Verkäufer verdienen weniger.
Azubis sollen pauschal 100 Euro mehr bekommen.
Der zuständige Verdi-Landesfachbereichsleiter Bernhard Franke nannte die Forderungen angemessen. «Wir haben einen erheblichen Nachholbedarf», sagte er. «Es gibt vergleichsweise niedrige Einkommen, zugleich aber eine gute bis sehr gute Lage in den Einzelhandelsbetrieben.» In der Branche arbeiten im Südwesten 490 000 Menschen. Das Forderungspapier geht nun an die Arbeitgeberseite. Bald sollen Tarifverhandlungen beginnen.
Ebenfalls sechs Prozent Plus hat Verdi für den öffentlichen Dienst gefordert, für den Groß- und Außenhandel trommelt die Gewerkschaft für 5,6 Prozent. (DPA/LSW)