Test von Baby-Tees: Jeder 3. Tee enthielt Giftstoffe

Baby-Tees sind offenbar nicht so gesund wie viele Eltern glauben. Bei einer Laboruntersuchung kam heraus: Die Teekräuter enthalten oft pflanzliche Gifte. Foto: Patrick Pleul
Baby-Tees sind offenbar nicht so gesund wie viele Eltern glauben. Bei einer Laboruntersuchung kam heraus: Die Teekräuter enthalten oft pflanzliche Gifte. Foto: Patrick Pleul

Mainz (dpa) - In jedem dritten Kräutertee für Babys waren bei einem Test krebserregende Pflanzenstoffe enthalten. Die Laboruntersuchung wurde vom ZDF-Verbrauchermagazin «WISO» in Auftrag gegeben und in der Sendung am Montagabend (13. Februar) vorgestellt.

In 5 der 17 getesteten Kräuter-Babytees wurden demnach sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA) nachgewiesen. Laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) können diese pflanzlichen Gifte den Organismus schädigen und sind möglicherweise krebserregend.

Die Tees stammten von Discountern, Apotheken und Drogerien.

 

In den vergangenen Jahren sind pflanzliche Giftstoffe immer wieder in Tees und anderen Naturprodukten wie Honig und Pollenpräparaten gefunden worden. «Die Meldungen häufen sich, weil die Nachweismethoden besser werden», erklärte Thomas Efferth, Professor am Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie an der Universität Mainz. Die Pyrrolizidinalkaloide seien meist nicht in den Teekräutern selbst enthalten, sondern im Unkraut auf den Feldern. «Wenn das versehentlich mitgeerntet wird, landen Spuren der Giftstoffe auch in Lebensmitteln», sagte er. In den meisten Fällen könnten die Giftstoffe später noch in technologischen Verfahren extrahiert werden.

 

Bei allen fünf belasteten Tees handelte es sich um Bio-Produkte. Besonders Säuglinge und Kleinkinder reagieren empfindlich auf schädliche Stoffe. Deshalb hätten PAs in Babytees «überhaupt nichts verloren», sagte ein Kinder-Gastroenterologe dem «WISO»-Magazin.

 

Im Allgemeinen seien die Giftstoffe jedoch nur in hoher und langer Dosierung für Menschen gefährlich, sagte Efferth. «Wenn Sie ab und an mal eine Tasse trinken, ist die Gefahr gering einzuschätzen.» Verlässliche festgelegte Grenzwerte gebe es nicht. Jedes Heilkraut könne Nebenwirkungen besitzen. Deshalb sei es umso wichtiger, die Qualität der Produkte regelmäßig genau zu untersuchen. «Dann sind Heilkräuter wirksame und gute Lebensmittel.» (DPA)