Deutsche Handballer starten mit Gensheimer in WM

Dagur Sigurdsson beim Training in Rouen. Der Bundestrainer sieht das eigene Team gegen Ungarn als Außenseiter. Foto: Marijan Murat
Dagur Sigurdsson beim Training in Rouen. Der Bundestrainer sieht das eigene Team gegen Ungarn als Außenseiter. Foto: Marijan Murat

Mit «Riesenrespekt» vor Auftaktgegner Ungarn und mit Kapitän Uwe Gensheimer starten die deutschen Handballer am Freitagabend in die WM in Frankreich.

Bundestrainer Dagur Sigurdsson weiß zwar um die eigenen Stärken, sieht sein Team gegen die erfahrenen Ungarn aber dennoch überraschend als Außenseiter. Wie lässt sich der Gegner aushebeln und welche Rolle kann Gensheimer nach dem Tod seines Vaters schon wieder spielen?

 

ABLENKUNG

Uwe Gensheimer ließ sich direkt in die Trainingshalle fahren. Ohne Stopp im Teamhotel war der Kapitän nach seiner über sechsstündigen Fahrt von Mannheim nach Rouen in die Abschlusseinheit eingestiegen. Auf den 30-Jährigen wird es gegen die erfahrenen Ungarn direkt ankommen. Mit seiner Klasse gibt er der DHB-Auswahl Halt, gerade die vielen jungen Spieler orientieren sich am Linksaußen. Aber auch Gensheimer braucht nun vielleicht mehr denn je die Mannschaft. Nach dem schweren Schicksalschlag innerhalb seiner Familie bekommt er in Frankreich möglicherweise die Ablenkung, die er gerade braucht.

 

ERFAHRUNG

Sigurdsson ist in den vergangenen Tagen nicht müde geworden, vor den Ungarn zu warnen. Die Ungarn seien viel besser drauf als noch vor zwei Jahren, sagte der Bundestrainer. Großen Respekt hat er vor allem vor Ungarns Altstar Laszlo Nagy. «Wir treffen auf einen Gegner, der sehr im Kommen ist. Darum haben wir Riesenrespekt», sagt er. Und darum bezifferte er die deutschen Siegchancen in den vergangenen Tagen auf lediglich 40 Prozent.

 

PAUSEN FÜR KAI?

Auf Kai Häfner wird gleich zum Auftakt große Verantwortung lasten. Der 27-Jährige ist der einzige Linkshänder im deutschen Rückraum. Sigurdsson hat allerdings keine Sorgen, dass Häfner gegen die Ungarn mal die Puste ausgehen könnte. «Wir werden dafür sorgen, dass er Minutenpausen bekommt, so dass er auch gemütlich durch das Turnier kommt.» Sollte die Ausdauer irgendwann nicht mehr reichen, stünde Weltmeister Holger Glandorf für eine Nachnominierung bereit. (DPA)