Aus für das kostenfreie Postfach: Die Deutsche Post lässt sich den Service künftig von den Nutzern bezahlen. Ab 1. März kassiert der gelbe Riese aus Bonn eine Gebühr von 19,90 Euro pro Jahr, sagte ein Konzernsprecher. Er bestätigte einen Bericht der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» (WAZ). Damit beendet das Unternehmen eine lange Tradition im Postkonzern. Die Post begründete den Schritt unter anderem mit gestiegenen Kosten für Immobilien, der Instandhaltung und Unterhaltung der Postfächer und höheren Stromkosten.
Neukunden müssen bereits seit Juli vergangenen Jahres dafür bezahlen, dass sie ihre Briefe selbst in einer Postfiliale abholen.
Derzeit unterhält die Post insgesamt 818 000 Postfächer bundesweit. Die überwiegende Mehrheit der Nutzer seien Gewerbetreibende, betonte der Sprecher. Durch die Einführung einer Postfach-Miete ergibt sich rechnerisch für Post ein Zusatzerlös von rund 16 Millionen Euro im Jahr.
Ähnlich wie beim traditionellen Briefversand ist nach weiteren Angaben des Unternehmens auch die Nutzung von Postfächern in den vergangenen Jahren rückläufig. Eine Zahl nannte der Sprecher nicht. Jeder fünfte Brief soll derzeit in einem Postfach landen.
Unterdessen nimmt das Briefvolumen der Post jährlich im Schnitt um 2 bis 3 Prozent ab. Grund hierfür ist die Ausbreitung der digitalen Konkurrenz wie SMS, E-Mail und zahlreiche Messenger-Dienste um Facebook, Whatsapp & Co. Auf den digitalen Zug ist auch die Post aufgesprungen. So gehört die E-Post ebenso zum Standardrepertoire des Unternehmens wie der eigene Messenger Dienst SIMSme. (DPA)