Zum 100-jährigen Bestehen des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) in Stuttgart hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) den Kulturaustausch als unverzichtbare Friedensarbeit gewürdigt. «Angesichts der aktuellen weltpolitischen Situation brauchen wir Kulturaustausch mehr denn je: Er bereitet den Boden für politische Verständigung», sagte Steinmeier bei einem Festakt für das ifa im Neuen Schloss in Stuttgart. Nur durch Auseinandersetzung und Dialog könne Verstehen und Verständigung entstehen.
«Kulturarbeit ist unverzichtbarer Bestandteil von Außenpolitik», sagte Steinmeier. Mit der Förderung des Kunst- und Kulturaustausches leiste das ifa einen bedeutsamen Beitrag in der Friedensarbeit. Das ifa sei eine «weltoffene, lebendige und dynamische Kraft» deutscher Außenpolitik.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) würdigte das ifa als Brückenbauer. Das Institut wecke Verständnis für unterschiedliche Kulturen und trage zum friedlichen Zusammenleben bei, betonte der Grünen-Politiker. «Je stärker wir durch die Globalisierung und deren Krisen geprägt werden, desto wichtiger ist es, den Dialog mit schwierigen Staaten weiter zu führen.» Die Reaktion auf Angriffe müsse sein, die Vielfalt und den Reichtum kultureller Wurzeln noch stärker herauszustellen - «das hervorzuheben, was uns mit den Völkern dieser Erde verbindet, satt uns abzuschotten und zu verschanzen».
Das ifa sitzt seit 1925 im Alten Waisenhaus in Stuttgart. Kretschmann kündigte an, dass das Land die Verantwortung für das Gebäude sowie seinen Unterhalt in eigene Obhut nehmen werde. Das ifa finanziert sich vor allem durch das Auswärtige Amt, das Land und die Landeshauptstadt. Es holt Kunst und Künstler aus aller Welt nach Deutschland und schickt Kulturmanager ins Ausland. Es engagiert sich in der zivilen Konfliktbearbeitung, fördert den Künstleraustausch und unterstützt die Präsentation von Kunst aus Deutschland im Ausland.
Das ifa wurde am 10. Januar 1917 als «Museum und Institut zur Kunde des Auslandsdeutschtums und zur Förderung deutscher Interessen im Ausland» in Stuttgart gegründet und noch im selben Jahr in Deutsches Auslands-Institut (DAI) umbenannt. Württembergs König Wilhelm II. sprach von einem «Werk des Friedens inmitten des Kriegs».
Heute versteht sich das Institut als Zentrum für internationale Kulturbeziehungen und künstlerische Diskurse. Es holt Kunst und Künstler aus aller Welt nach Deutschland und schickt Kulturmanager ins Ausland. Es engagiert sich in der zivilen Konfliktbearbeitung, fördert den Künstleraustausch und unterstützt die Präsentation von Kunst aus Deutschland im Ausland. Derzeit sind 32 ifa-Ausstellungen zu bildender Kunst, Fotografie und Videokunst, Architektur und Design in der Welt unterwegs, darunter Ausstellungen mit Werken von Otto Dix, Sigmar Polke oder Wolfgang Laib. (DPA)