Der britische Popsänger George Michael ist tot. «Mit großer Trauer bestätigen wir, dass unser geliebter Sohn, Bruder und Freund George während der Weihnachtstage zu Hause friedlich entschlafen ist», teilte sein Publizist mit. Künstler würdigten den 53-jährigen Musiker («Last Christmas») in sozialen Netzwerken noch in der Nacht zum Montag als einen brillanten Musiker.
Im Namen der Familie bat der Publizist, ihr Privatleben «in dieser schwierigen Zeit» zu respektieren. «Gegenwärtig gibt es dazu keinen weiteren Kommentar.»
Insgesamt verkaufte Michael in seiner fast 40-jährigen Karriere fast 100 Millionen Alben.
Die Polizei wurde am frühen Sonntagnachmittag in das Anwesen in dem Ort Goring-on-Thames in Oxfordshire, etwa 90 Kilometer von London entfernt, gerufen. Sie geht bislang von einem ungeklärten Todesfall aus, sieht aber keine Hinweise auf Fremdverschulden. Nach Angaben britischer Medien soll Michaels Manager Michael Lippman von Herzversagen gesprochen haben. Die Leiche soll obduziert werden.
Musiker äußerten sich auf Instagram, Facebook und Twitter tief bestürzt. Elton John schrieb auf Instagram: «Ich habe einen geliebten Freund verloren - den nettesten, großzügigsten und einen brillanten Künstler.» Martin Fry von der Band ABC twitterte: «Ich bin am Boden zerstört.» Madonna postete: «Lebewohl mein Freund. Wieder ist ein großer Künstler von uns gegangen. Kann sich das Jahr 2016 jetzt nicht verpissen?» Sie spielte damit auf den Tod weiterer Rock- und Popstars in diesem Jahr an wie David Bowie, Prince und Status-Quo-Gitarrist Rick Parfitt, der einen Tag zuvor an einer Infektion gestorben war.
George Michael ist der Sohn einer Britin und eines griechisch- zypriotischen Vaters; sein richtiger Name lautet Georgios Kyriakos Panagiotou. Seine Karriere startete er mit seinem Schulfreund Andrew Ridgeley. Sie gründeten das Duo Wham!, das in den 80er Jahren zahlreiche Hits landete. Bekanntestes Lied aus dieser Zeit ist der auch heute noch beliebte Weihnachtsschlager «Last Christmas». Der Sänger und Komponist lebte zuletzt in Highgate bei London.
Später setzte Michael seine Karriere als Solo-Musiker fort und landete 1987 mit seinem Werk «Faith» einen weiteren großen Erfolg.
In den 90er Jahren erlebte er viele persönliche Schicksalsschläge - vor allem der Tod seiner Mutter und seines Lebensgefährten stürzten ihn in tiefe Krisen, wie er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa erzählte: «So vielen Menschen, die ich liebte, passierten schreckliche Sachen. Es war fast bizarr.»
Michael verfiel in Depressionen und begann, Drogen zu nehmen. Er haderte lange damit, seine Homosexualität verstecken zu müssen, die dann nach einer Festnahme in den USA publik wurde. (DPA)