Das private Wach- und Sicherheitspersonal an Fabriken, Flüchtlingsheimen und Flughäfen bekommt ab Januar mehr Geld. Man habe sich auf ein Plus von 2,7 Prozent für die allermeisten der rund 23 000 Beschäftigten in Baden-Württemberg geeinigt, teilte die Arbeitgeberseite am Dienstag mit. Verdi bestätigte die Einigung. Ein Teil der Beschäftigten an Flughäfen sowie Sicherheitskräfte an Atomkraftwerken erhalten hingegen 2,9 Prozent mehr, dies ist aber nur eine kleine Gruppe aller Branchenbeschäftigten.
Azubis bekommen 30 Euro mehr.
Der Tarifvertrag gilt für zwei Jahre, Anfang 2018 soll eine zweite Anhebung erfolgen mit einer Spanne von 2,2 bis 2,5 Prozent. «Wir haben hart verhandelt und sind erschöpft, aber zufrieden», sagte Albert Haber, Verhandlungsführer der Arbeitgeber.
Verdi bezeichnete das Plus als «vorgezogenes Weihnachtsgeschenk» für die Beschäftigten. 90 Prozent der Mitarbeiter bekommen den niedrigsten Stundensatz der Branche von bisher 9,74 Euro. Durch das Plus steigt die Bezahlung 10 Euro. «Es war höchste Zeit, dass in diesem harten Gewerbe die Zehn-Euro-Marke endlich gerissen wird», sagte Verdi-Verhandlungsführerin Eva Schmidt.
Arbeitgeber-Verhandlungsführer Haber sagte, nun begännen für die Sicherheitsfirmen harte Verhandlungen mit den Kunden, etwa Industriekonzerne oder Flughafen-Firmen. «Wir müssen wegen der höheren Tarife Preisanpassungen vornehmen - wir liegen hier noch in einem Bereich, der von unseren Kunden wohl akzeptiert wird.» (DPA/LSW)