Gutachten: Risiken für Tunnelbau in Stuttgart

Die Großbaustelle des Bauprojektes Stuttgart 21 in Stuttgart. Foto: Christoph Schmidt/Archiv
Die Großbaustelle des Bauprojektes Stuttgart 21 in Stuttgart. Foto: Christoph Schmidt/Archiv

Der umfangreiche Tunnelbau für das Milliardenprojekt Stuttgart 21 könnte laut einem Gutachten für die Bahn AG riskanter werden als angenommen. Grund dafür ist der so genannte Anhydrit, eine Art Gipsschicht, die zu quellen beginnt, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt, wie der Südwestrundfunk sowie «Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» berichten, denen das Gutachten der Wirtschaftsprüfer KPMG und des Ingenieurbüros Ernst Basler+Partner vorliegt.

Die Risiken waren zwar bekannt, doch die Bahn hat versichert, die technischen Probleme im Griff zu haben.

 

Nun besagt das Gutachten, das für den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG erstellt wurde, dass die Tunnel zum Dauersanierungsfall werden könnten. Es sei nicht nur beim Bau mit Schwierigkeiten zu rechnen, sondern es könnten auch immer wieder Sanierungen nach der Inbetriebnahme der Tunnel nötig werden. Damit könnten sich nicht nur die Baukosten deutlich erhöhen. Es bestehe auch das Risiko, dass der Eisenbahnbetrieb im neuen Stuttgarter Bahnknoten immer wieder empfindlich gestört werden könnte.

 

Die Bahn teilte auf Anfrage mit, das von dem weltweit renommierten Tunnelbauexperten Professor Walter Wittke entwickelte Bauverfahren habe sich bislang bewährt. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte in einer ersten Reaktion, offenbar seien die schlimmsten Befürchtungen der Kritiker jetzt auch von Bahnexperten bestätigt worden. Das beunruhige ihn sehr. (DPA/LSW)