Gleich nach dem Frühstück haben Thomas Müller, Mats Hummels und ihre Kollegen einen besonders wichtigen Termin. Im Vatikan empfängt Papst Franziskus die Fußball-Nationalmannschaft. Die Privat-audienz beim Heiligen Vater ist Höhepunkt und Abschluss der knapp zweitägigen Visite des deutschen Weltmeisterteams in Rom. «Das ist für jeden Spieler, für uns alle, eine außergewöhnliche Sache», sagte Joachim Löw. Der Bundestrainer war schon einmal zu Besuch im Petersdom und schwärmte von der Schönheit und Geschichte, die ihn damals beeindruckte.
«Das ist etwas Außergewöhnliches», sagte der DFB-Chefcoach.
Der Besuch beim Papst hat eine besondere Note. Franziskus ist Argentinier und großer Fußball-Fan. Nun trifft er auf die Akteure, die seinem Heimatland vor gut zwei Jahren in Rio de Janeiro den WM-Titel verwehrten. «Ich hoffe, er reißt mir den Kopf nicht ab», scherzte WM-Siegtorschütze Mario Götze.
Teammanager Oliver Bierhoff sieht überhaupt keinen Grund zur Sorge, auf ein verstimmtes geistliches Oberhaupt zu treffen. «Er scheint recht entspannt damit umzugehen. Ich denke, dass er es anspricht, aber wir werden es von unserer Seite nicht provozieren», sagte Bierhoff in der ARD-«Sportschau». Angeführt wird die Delegation von DFB-Präsident Reinhard Grindel.
Nach dem Besuch beim Papst geht es direkt zum Flughafen. Dort wartet die Chartermaschine, mit der die Nationalspieler zu ihrem Testspiel nach Mailand fliegen. Gegen Italien steht am Dienstag (20.45 Uhr) das letzte Länderspiel des Jahres 2016 an. Gegen die Squadra Azzurra kann das DFB-Team seinen dritten Sieg in Serie einfahren. Das gelang in bislang 34 Spielen seit 1923 noch nie.
In diesem Jahr gewann man zunächst den Test im März in München mit 4:1 und schaffte dann mit dem packenden 6:5 im Elfmeterschießen im EM-Viertelfinale von Bordeaux den ersten Pflichtspielsieg überhaupt gegen den langjährigen Angstgegner. (DPA)