Sparer: Für mehr Rendite müssen sie mehr Risiko wagen

Der Weltspartag wurde 1925 eingeführt. Foto: Fredrik von Erichsen
Der Weltspartag wurde 1925 eingeführt. Foto: Fredrik von Erichsen

Für klassische Sparanlagen erhalten Verbraucher derzeit kaum noch Zinsen. Der Grund dafür: «Die Inflationsrate liegt heute höher als die durchschnittlichen Sparzinsen. Mit der Folge, dass Anleger reale Verluste machen», sagt Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Bremen. Das sei vielen Sparern nicht bewusst, da sich ihr Geld scheinbar vermehrt - dabei verliert es an Kaufkraft. Aus ihrer Sicht müssten Verbraucher sich also umstellen und sich mehr dem Risiko öffnen, um überhaupt noch Rendite-Chancen zu haben.

Denn auch klassische Produkte wie der Bausparvertrag oder die Kapitallebensversicherung lohnen sich laut Oelmann in der Regel zum reinen Ansparen nicht mehr. «Die Verzinsung ist derzeit einfach zu niedrig.»

 

Wer nach Alternativen zum Tagesgeld, Sparbuch, Girokonto und Co. sucht, sollte laut Oelmann auf passiv gemanagte weltweite Indexfonds setzen - sogenannten ETFs. «Wie viel Anleger von ihrem Geld in Fonds anlegen, ist eine individuelle Entscheidung», sagt sie. Diese hänge von den eigenen Sparzielen sowie der eigenen Risikoneigung ab.

 

Wichtig: Wer in Fonds investiert, sollte auf die laufenden Kosten achten und diese gering halten. Denn sie schmälern die Rendite. «Gebühren können etwa für das Depot, den Handel, die Verwaltung und die Vermittlung der Produkte anfallen», erklärt Oelmann.

 

Im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds sind ETFs meist günstiger. «Bei aktiv gemanagten Fonds liegen die laufenden Kosten etwa zwischen 1,5 und 2 Prozent pro Jahr», sagt Oelmann. Bei ETFS sind es hingegen knapp unter 0,5 Prozent pro Jahr.

 

Zusätzlich können bei aktiv gemanagten Fonds laut Oelmann weitere Kosten anfallen: Beispielsweise kommt meist noch ein Ausgabeaufschlag von rund 5 Prozent hinzu sowie unter Umständen Extragebühren etwa für die Performance Fee. Sie wird oft fällig, wenn der Fonds besser als der Durchschnitt abschneidet.

 

Auch bei den Depotkosten lohnt ein Kostenvergleich. Braucht der Anleger keinen Ansprechpartner vor Ort, kann er unter Umständen mit einem Depot bei einer Onlinebank sparen. «Hier gibt es kein richtig oder falsch», sagt Oelmann. Vielmehr sei das eigene Anlageverhalten entscheidend: «Wer viel handelt, sollte auf eine geringe Ordergebühr achten», rät Oelmann. Wer sein Depot hingegen selten umschichtet, für den sei eine niedrige Monatsgebühr wichtiger. (DPA)