Licht ist ein wirksamer Einbruchschutz. Ein gut ausgeleuchtetes Haus wird seltener von Kriminellen heimgesucht als ein dunkles Gebäude. Denn, klar, es muss ja jemand anwesend sein. Und im Lichtschein wird der Einbrecher, der sich gerade an der Tür zu schaffen macht, auch eher entdeckt. «Bei großen, schlecht einsehbaren Grundstücken kann zum Beispiel die Beleuchtung von Fassaden und Hecken durch breitstrahlende Scheinwerfer sinnvoll sein», erklärt Monika Schäfer-Feil, Sprecherin der Brancheninitiative Licht.de.
Auch sollten Zugangswege, Treppen und der Eingangsbereich beleuchtet sein.
«Dank stromsparender LED-Leuchten oder Energiesparlampen reißt selbst eine Dauerbeleuchtung heutzutage kein allzu großes Loch ins Portemonnaie», sagt Schäfer-Feil. LED-Leuchten sind auch mit Solarpanel erhältlich und werden mit kostenloser Energie der Sonne versorgt. Sehr preiswerte Geräte reichen aber für die längere Beleuchtung nicht aus.
Alexander Wiech vom Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland rät aber, auf allzu starke und blendende Leuchten im Außenbereich lieber zu verzichten. Sie könnten Nachbarn und Passanten stören. «Praktisch sind LED-Strahler mit Dämmerungssensoren, die in den Abendstunden die künstliche Beleuchtung je nach Stand des Tageslichts ein- oder zuschalten», meint Schäfer-Feil.
Zusätzliche Sicherheit bieten Bewegungsmelder. «Bei der Installation ist darauf zu achten, dass sie das gesamte Grundstück und den Zugang zum Haus abdecken», betont Wiech. Der Erfassungswinkel lässt sich entsprechend einstellen. Die Geräte sollen empfindlich auf Bewegungen reagieren, aber nicht jedes Mal anspringen, wenn eine Katze über das Grundstück läuft. Sonst gewöhnt man sich daran. «Schleicht sich dann wirklich ein Dieb auf das Grundstück, denken alle, das ist wieder nur die Katze», erklärt Wiech. «Abhilfe können Bewegungsmelder mit einer selektiven Alarmunterdrückung oder Tier-Immun-Funktion schaffen», erklärt Schäfer-Feil. «Sie reagieren erst auf Lebewesen mit einer bestimmten Masse. Bei kleineren Tieren springen sie nicht an.»
Auch im Innern des Hauses kann man einiges tun, um Einbrecher fernzuhalten. Leerstehende Wohnungen wirken besonders anziehend auf Diebe. «Mit einer Zeitschaltuhr ist es möglich, Anwesenheit vorzutäuschen, indem zu einem bestimmten Zeitpunkt in verschiedenen Räumen das Licht ein- und später ausgeschaltet wird», erklärt Wiech. «Es sollte aber nicht jeden Tag nach dem selben Muster ablaufen.» Banden spähen die Objekte aus. «Die wissen sofort, was los ist, wenn das Licht immer zur gleichen Zeit im selben Raum angeht.»
Die Alternative sind digitale Lichtmanagementsysteme, die sich mit den Smartphone steuern lassen. «Damit kann man im Urlaub das Licht aus der Ferne an- und ausschalten», erklärt Schäfer-Feil. Die Polizei empfiehlt allerdings, lieber auf die bewährte Technik zu setzen. «Besser eine Zeitschaltuhr als eine App», meint Andreas Mayer von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Die Zeitschaltuhr sei einfach zu installieren und kaum störanfällig. Bei einer automatischen Lichtsteuerung per Handy sei dagegen nicht unbedingt ausgeschlossen, dass sie ausfällt oder gehackt werden kann.
«Mit Licht allein hält man ohnehin keine Einbrecher ab», betont Mayer. Dazu ist immer ein Dreiklang von technischer Sicherung, Verhaltensmaßnahmen und nachbarschaftlicher Hilfe notwendig. Mindestens ebenso wichtig wie eine gute Beleuchtung ist der Einbau einbruchhemmender Türen und Fenster. Diebe lassen sich auch von einer vermeintlichen Anwesenheit durch beleuchtete Zimmer nicht täuschen, wenn sie sehen, dass der Briefkasten überquillt. «Also besser den Nachbarn bitten, im Urlaub ein Auge auf Haus oder Wohnung zu haben.» (DPA/TMN)