Der kanadische Flugzeug- und Bahntechnikhersteller Bombardier setzt seine Umstrukturierung mit weiterem Stellenabbau fort. Rund 7500 Stellen sollen bis Ende 2018 weltweit in Produktion und Verwaltung wegfallen, teilte Bombardier in Montréal mit. Etwa zwei Drittel davon seien bei der Zugsparte Bombardier Transportation betroffen, sagte deren Präsident Laurent Troger der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das wären etwa 5000 Arbeitsplätze. «Nach Ankündigung des Transformationsprozesses im Frühjahr ist das jetzt der zweite Schritt», erläuterte Troger.
Wie viele Stellen an den deutschen Standorte Görlitz, Bautzen, Hennigsdorf, Kassel, Mannheim, Siegen und der Zentrale Berlin verloren gehen werden, ist nach Auskunft Trogers noch nicht entschieden. «Wir nehmen die Gespräche mit den Sozialpartnern auf und werden in den nächsten sechs bis acht Wochen auch unserer Werke in Deutschland besuchen, um Gespräche vor Ort zu führen», sagte der Chef von Bombardier Transportation.
Der Konzern erwartet vom Stellenabbau, der Spezialisierung der Standorte und klar definierten Kompetenzzentren für Design, Entwicklung und Produktion bis Ende 2018 Kosteneinsparungen von rund 300 Millionen US-Dollar (275 Mio Euro). «Zugleich werden wir aber investieren und in anderen Sektoren Personal einstellen, vor allem im Bereich Engineering und Informationstechnologie, um die Digitalisierung und speziell die Industrie 4.0 im Unternehmen voranzutreiben», erläuterte Troger.
Ziel des Umbaus sei es, «künftig alle Produkte und Dienstleistungen weltweit mit demselben Qualitätsstandard anzubieten.» So wolle die Bombardier-Zugsparte ihre globale Marktführerschaft verteidigen.
Im Februar hatte Bombardier Transportation (BT) in einem ersten Schritt den Abbau von 3200 von damals 39 700 Arbeitsplätzen angekündigt. In Deutschland sollten es 1430 Stellen weniger sein. Das ist nach Unternehmensangaben inzwischen nahezu in die Tat umgesetzt. Im Januar hatte BT in Deutschland 9800 Mitarbeiter, im September waren es noch 8500, davon etwa 1150 in Bautzen, 2000 in Görlitz, 2400 in Hennigsdorf und 540 in Berlin. (DPA)