Die in Bremen geborene Klangkünstlerin Christina Kubisch, der österreichische Komponist und Produzent Peter Kutin sowie der österreichische Musiker und Tontechniker Florian Kindlinger sind mit dem diesjährigen Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst ausgezeichnet worden. Sie erhielten die Auszeichnung am Samstag in Donaueschingen im Schwarzwald für ihr gemeinsames Radiostück «Desert Bloom». Der Preis ist mit 12 500 Euro dotiert.
Er wird jährlich vom Südwestrundfunk (SWR) vergeben und gilt als einer der wichtigsten Auszeichnungen für akustische Kunst.
Den drei Machern von «Desert Bloom» sei ein faszinierendes Audioporträt der US-Stadt Las Vegas gelungen, sagte eine Sprecherin der Jury. Kubisch (68), Kutin (33) und Kindlinger (32) erkundeten neue Hörwelten und begnügten sich dabei nicht auf die glitzernde Oberfläche von Las Vegas. Es handele sich bei ihrem Stück um eine Expedition auf die akustische Rückseite der Wüstenstadt, eine Mischung aus Erzählung, Dokumentation und experimenteller Erkundung. Erstmals gesendet worden war es im November 2015 im Radio des WDR.
Den mit 5000 Euro verbundenen Karl-Sczuka-Förderpreis erhielt der niederländische Trompeter und Komponist Marco Blaauw (51) für sein Hörspiel «Engel der Erinnerung». Es war gemeinsam mit dem SWR und dem Institut für Musik, und Akustik des ZKM Karlsruhe entstanden.
In diesem Jahr waren für den Sczuka-Preis den Angaben zufolge 70 Wettbewerbsbeiträge von 100 Bewerbern aus 19 Ländern eingereicht worden. Vor einem Jahr hatte der österreichische Schriftsteller, Komponist und bildende Künstler Gerhard Rühm den Preis erhalten. (DPA/LSW)