Joachim Löw lässt nicht locker. Der Bundestrainer will am Dienstagabend gegen Nordirland einen ähnlich schwungvollen Auftritt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erleben wie beim 3:0 gegen Tschechien. «Ich bin erst zufrieden, wenn wir auch Teil zwei gewonnen haben», sagte der Weltmeister-Coach vor der dritten Partie in der WM-Qualifikation in Hannover.
AUSGANGSLAGE: Nach den 3:0-Erfolgen gegen Norwegen und Tschechien will der Weltmeister seine Tabellenführung mit dem dritten Sieg im dritten Spiel festigen.
«Ich möchte, dass wir diese Qualifikation mit voller Konzentration vom ersten bis zum letzten Spieltag durchziehen», erklärte Löw. Die Nordiren werden von ihm deutlich defensiver erwartet als die Tschechen, «die offen mitspielen wollten». Es könne sehr schnell ein Geduldsspiel werden, meinte Abwehrspieler Mats Hummels. Der Münchner hofft, dass es dem DFB-Team gelingt, «den Abwehrriegel der Nordiren früh zu knacken».
PERSONAL: Nach der starken Vorstellung gegen Tschechien gibt es für den Bundestrainer eigentlich keine Veranlassung, Umstellungen in der Startformation vorzunehmen. Trotzdem könne es Veränderungen geben, kündigte Löw in Hannover an. Die Stammkräfte Jérôme Boateng und Jonas Hector hatten im Spiel gegen Tschechien Prellungen erlitten. Boateng pausierte beim Abschlusstraining und könnte durch den Schalker Benedikt Höwedes im Abwehrzentrum ersetzt werden. Hector absolvierte am Montagabend lediglich eine Laufeinheit. Löw hatte zudem Rückkehrer Ilkay Gündogan als Startelfkandidaten im Mittelfeld benannt.
NORDIRLAND: Die Nordiren sind mit vier Punkten ebenfalls gut in die WM-Qualifikation gestartet. Für das Team von Trainer Michael O'Neill geht es aber in erster Linie um Platz zwei in Staffel C. «Deutschland ist das beste Team in der Gruppe. Es wird sehr hart», sagte O'Neill. Bei der Europameisterschaft in Frankreich verlor der Außenseiter gegen das DFB-Team lediglich 0:1. Das Tor für Deutschland erzielte Mario Gomez, der bei der Neuauflage aus Verletzungsgründen fehlt.
HANNOVER: Die Rückkehr nach Hannover ist für Bundestrainer Löw und die Nationalspieler ein besonderes Ereignis. Vor elf Monaten war die deutsche Mannschaft gerade auf der Anfahrt ins Stadion, als das geplante Freundschaftsspiel gegen die Niederlande wegen einer Terrorwarnung kurzfristig abgesagt werden musste. Vier Tage nach dem von Attentaten überschatteten Testspiel in Paris gegen Frankreich war das ein weiterer Schock für alle. Löw befürchtet aber keine negativen Nachwirkungen. «Diese Dinge haben wir gut verarbeitet», sagte er in Hannover: «Wir konzentrieren uns auf das Sportliche.» (DPA)