Der Technologiekonzern Bosch will mit einem Sensoren-Minicomputer alte Industriemaschinen aufrüsten. Das «Internet of Things Gateway» könne die Nutzungsdauer von Werkzeug- oder Verpackungsmaschinen wesentlich verlängern, sagte der zuständige Bosch-Geschäftsführer Werner Struth am Donnerstag in Stuttgart. Er stellte die neue Technik an einer Uralt-Maschine aus dem Jahr 1887 vor - das Museumsstück war zu Werbezwecken mit dem «IoT Gateway» aufgerüstet worden.
«Wir befördern eine 129 Jahre alte Maschine in das Industrie-4.0-Zeitalter», sagte Struth. Das Produkt will Bosch im November auf den Markt bringen. Das Marktpotenzial liege in Deutschland im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, so Struth.
Der Minicomputer samt Sensoren hielt bei der Vorstellung fest, wie stark die Umdrehungen der vom Firmengründer Robert Bosch genutzten Werkbank sind und wie die Bearbeitung eines Metallteils läuft. Dank der Echtzeit-Datenauswertung lässt sich nach Darstellung von Bosch Materialverschleiß minimieren und Ausfälle lassen sich vermeiden. Der Überbegriff für solche Innovationen heißt «Retrofit», also die Aufrüstung älterer Maschinen. Konkurrenten von Bosch sind hierbei zum Beispiel der Sensortechnik-Hersteller Sick aus dem Breisgau oder Automatisierungsspezialist Beckhoff aus Verl (Nordrhein-Westfalen). (DPA/LSW)