Frisches Geld: EnBW platziert hohe Hybridanleihen

Das Logo des Energieversorgers Energie Baden-Württemberg AG (EnBW). Foto: Uli Deck/Archiv
Das Logo des Energieversorgers Energie Baden-Württemberg AG (EnBW). Foto: Uli Deck/Archiv

Deutschland drittgrößtes Strom-unternehmen EnBW besorgt sich frisches Geld. Wie der Energieversorger am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte, platzierte er erfolgreich Hybridanleihen in Höhe von fast einer Milliarde Euro: am Mittwoch eine Euro-Hybridanleihe mit einem Volumen von 725 Millionen und am Montag eine US-Dollar-Anleihe von 300 Millionen. Die Anleihen wurden bei Investoren in Europa und Asien platziert. Sie seien so ausgestaltet, dass sie von den Ratingagenturen teilweise als Eigenkapital anerkannt werden, teilte das Unternehmen mit.

«Hybridanleihen stellen ein wichtiges Element der Kapitalstruktur der EnBW dar», erläuterte Finanzvorstand Thomas Kusterer. Mit der Transaktion sei bei günstigen Finanzierungskonditionen die Investorenbasis verbreitert worden. Die Anleihen sind zur Refinanzierung einer bestehenden Anleihe in gleicher Größenordnung gedacht, die im Frühjahr 2017 gekündigt werden kann.

 

Das Geschäft mit dem Strom ist seit dem Atomausstieg mühsam: Aufgrund des anhaltenden Preisdrucks auf dem Strommarkt und vorgezogenen Wartungsarbeiten im Atomkraftwerk Philippsburg verbuchte die EnBW im ersten Halbjahr ein Minus von 194,2 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 1,06 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Konzern geht davon aus, dass sich die Verluste bis Jahresende ausgleichen. Das ehemals atomlastige Unternehmen will die erneuerbaren Energien bis 2020 zu einer tragenden Säule des Geschäfts ausbauen. Dafür sind Investitionen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro vorgesehen, vor allem für Wind-Projekte.

 

Das Karlsruher Unternehmen ist nahezu vollständig in öffentlicher Hand. Es hatte im ersten Halbjahr einen Umsatz in Höhe von 9,8 Milliarden Euro nach 10,9 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Die EnBW hat rund 20 000 Beschäftigte. (DPA/LSW)