Der Mannheimer Flughafen bleibt nach Ansicht der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) der unsicherste in Deutschland. Nach wie vor fehle die von der internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO empfohlene größere Auslaufzone am Ende der Landebahn, kritisierte die VC. Auch Memmingen und Heringsdorf wurde bei den jährlichen «Flughafen-Checks» durch den VC noch deutliches Verbesserungspotenzial bescheinigt. Sie genügen aber sämtlich den ICAO-Mindestanforderungen und sind damit ausreichend sicher.
Die Bestnote von 1,6 verdiente sich erneut der Flughafen Leipzig-Halle vor Frankfurt, München, Stuttgart, Berlin-Schönefeld, Erfurt und Bremen, die alle auf die Schulnote 1,7 kamen.
Die Betreibergesellschaft des Mannheimer City Airports kritisierte, dass der Check nur die reinen Ausstattungsmerkmale berücksichtige, nicht aber die Verkehrsmenge, die individuellen Maßnahmen zur Risikoabwehr oder das besondere Training der Crews. Die in Mannheim nicht vorhandenen Freiflächen würden durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen kompensiert, die es an anderen Flugplätzen so nicht gebe.
Insgesamt bescheinigten die Piloten den deutschen Airports ein gutes Sicherheitsniveau, was man in einem entwickelten Land aber auch erwarten könne, wie der VC-Vizepräsident Martin Locher sagte. Die Durchschnittsnote betrug 2,1 nach dem gemeinsam von VC und Flughafenverband ADV erarbeiteten Kriterienkatalog. Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr hätten die neuen Anflugsysteme in Westerland auf Sylt und in Weeze am Niederrhein gebracht. Hier könnten Flugzeuge nun früher aufsetzen und liefen weniger Gefahr, über die Bahn hinaus zu rollen. (DPA)