Sogar primär auf Erdgas ausgelegte Autos lassen sich zur Not auch mit normalem Superbenzin fahren. Denn sie haben grundsätzlich zusätzlich noch einen Benzintank von etwa bis zu 15 Litern an Bord, erklärt Vincenzo Lucà vom Tüv Süd in München. Das soll einerseits die Mobilität sichern. Geht das Gas zur Neige, wird automatisch auf den Nottank umgestellt. Längere Strecken lassen sich so natürlich nur mit häufigen Tankstopps zurücklegen.
Andererseits benötigten Erdgasautos gelegentlich etwas Benzin, zum Beispiel um im Winter bei tiefen Temperaturen starten zu können, sagt der Experte.
Man unterscheidet zwischen sogenannten mono- und bivalenten Erdgasautos. Bivalente sind laut Tüv Süd gleichermaßen für den Betrieb mit Benzin und Erdgas ausgelegt. Monovalente sind ab Werk primär für Erdgas optimiert und haben nur den kleinen Nottank für Benzin. Sie laufen zwar mit Erdgas wesentlich besser, und verbrauchen im Fahrmodus mit Benzin auch mehr als ein vergleichbarer Benziner, erklärt Lucà. «Ich kann aber nichts dadurch kaputt machen.»
Bei nachgerüsteten Gasautos liegen die Gastanks meist zusätzlich im Kofferraum, so dass noch der normale Benzintank mit seinem Volumen zur Verfügung steht.
Nach einem Unfall bei der Betankung eines VW-Erdgasautos haben mehrere Tankstellenketten ihren Stationen und Pächtern einen Verkaufsstopp empfohlen. So kann das Erdgas-Angebot unter Umständen bis zur Klärung der Ursache knapp werden. Autofahrer könnten bei Engpässen auch schauen, ob Tankstellen direkt bei Erdgasversorgern wie Stadtwerken noch Gas anbieten, rät Tüv-Experte Lucà.