«Träume sind wahr geworden»: Kerber gewinnt die US Open

Angelique Kerber ist die Siegerin der US Open 2016. Foto: Justin Lane
Angelique Kerber ist die Siegerin der US Open 2016. Foto: Justin Lane

Nach den Australian Open gewinnt Angelique Kerber ihr zweites Grand-Slam-Turnier. Im Finale der US Open muss die neue Nummer eins im Damen-Tennis zwar ihren ersten Satzverlust hinnehmen. Doch nach mehr als zwei hochklassigen Stunden triumphiert sie in New York. Kerber schlug sich immer wieder ungläubig die Hände vor das Gesicht und wischte sich die Tränen aus den Augen.

Nach den Australian Open gewinnt Angelique Kerber ihr zweites Grand-Slam-Turnier. Im Finale der US Open muss die neue Nummer eins im Damen-Tennis zwar ihren ersten Satzverlust hinnehmen. Doch nach mehr als zwei hochklassigen Stunden triumphiert sie in New York.

 

Kerber schlug sich immer wieder ungläubig die Hände vor das Gesicht und wischte sich die Tränen aus den Augen. Dann setzte die neue Nummer eins der Tennis-Welt und frisch gekrönte US-Open-Siegerin zu einem letzten Sprint an, kletterte in ihre Box und fiel Trainer, Physiotherapeutin und Mama Beata um den Hals.

 

«All meine Träume sind in diesem Jahr wahr geworden», sagte Kerber, als sie am Samstag um 18.41 Uhr Ortszeit in New York die silberne Henkeltrophäe in die Höhe reckte. Als zweite deutsche Tennisspielerin nach Steffi Graf gewann die 28-Jährige das vierte Grand-Slam-Turnier der Saison. Die neue Weltranglisten-Erste entschied das Endspiel gegen die Tschechin Karolina Pliskova mit 6:3, 4:6, 6:4 für sich.

 

«Es ist einfach großartig, unglaublich, das beste Jahr meiner Karriere. Hier hat 2011 alles angefangen und jetzt stehe ich hier mit der Trophäe. Das bedeutet mir sehr viel», sagte Kerber kurz vor der Pokalübergabe. «Glückwunsch an Angie, sie hat bewiesen, dass sie die Nummer eins der Welt ist», sagte Pliskova, die nach dem Matchball auf die andere Seite des Platzes gegangen war und Kerber umarmte.

 

Nach 2:07 Stunden verwandelte die 28 Jahre alte Kielerin ihren ersten Matchball und feierte nach den Australian Open Anfang des Jahres den zweiten Grand-Slam-Titel ihrer Karriere. In der neuen Weltrangliste wird Kerber am Montag die bislang Führende Serena Williams ablösen.

«Spiel, Satz und Sieg: Mit Ihnen freuen sich heute viele Menschen in Deutschland über Ihren großen Erfolg», übermittelte Bundespräsident Joachim Gauck. «Mit Ihren Spielen - sei es bei den Australian Open, in Wimbledon oder bei den Olympischen Spielen - begeistern Sie die Tennisfreunde und haben sicher auch Viele neu für diesen traditionsreichen Sport gewinnen können», hieß es in dem Schreiben.

 

Kerber krönte mit dem Titel sie ihre herausragende Saison 2016. Nach dem Triumph in Melbourne verlor sie in Wimbledon erst im Endspiel gegen Serena Williams und gewann bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille. Zudem gelang ihr der Sieg beim Turnier in Stuttgart.

 

Pliskova hatte im Halbfinale Serena Williams bezwungen und für die Ablösung der Amerikanerin an der Spitze der Weltrangliste gesorgt. In ihr erstes Grand-Slam-Finale startete die 1,86 Meter große Tschechin mit einem Doppelfehler und kassierte gleich im ersten Spiel des ersten Satzes ein Break. Zum Satzgewinn nach 40 Minuten nahm Kerber ihrer aufschlagstarken Gegnerin erneut das Service ab. Pliskova unterliefen im ersten Satz 17 unerzwungene Fehler, Kerber drei.

 

Im zweiten Durchgang gelang Pliskova zum 4:3 ein Break, nach 47 weiteren Minuten kassierte Kerber ihren ersten Satzverlust im ganzen Turnier. Im dritten Satz nahm Pliskova ihrer Gegnerin zum 2:1 das Aufschlagspiel ab und erhöhte schnell auf 3:1. Kerber konterte mit einem Break zum 3:3. Die Zuschauer im größten Tennisstadion der Welt erlebten eine hochspannende und erstklassige Auseinandersetzung.

 

Ausgerechnet in ihrem letzten Aufschlagspiel schwächelte Pliskova und geriet mit 0:40 in Rückstand. Diese Chance ließ sich Kerber vor mehr als 20 000 Zuschauern im Arthur-Ashe-Stadium nicht mehr nehmen. «Ich habe ein bisschen an Australien gedacht und den Glauben nie verloren», sagte Kerber später im Studio des TV-Senders ESPN. «Ich bin so glücklich. Alles ist zusammengekommen. Das ist mein Jahr.» (DPA)