Wasen: Mehr Polizeipräsenz aber kein Rucksackverbot

Besucher des Cannstatter Volksfestes laufen über die Wasen. Foto: Deniz Calagan/Archiv
Besucher des Cannstatter Volksfestes laufen über die Wasen. Foto: Deniz Calagan/Archiv

Feiern ohne mulmiges Gefühl: Mit verschärfter Videoüberwachung und doppelt so vielen Beamten wie üblich will die Stuttgarter Polizei der gestiegenen Terrorangst auf dem Cannstatter Volksfest begegnen. Der Wasen und die Randbereiche werden von der Polizei erstmals flächendeckend mit mehr als zehn Kameras überwacht, wie ein Polizeisprecher am Freitag sagte. Statt 60 Polizisten wie bisher sind zu den wesentlichen Zeiten 100 speziell geschulte Beamte auf dem Festplatz unterwegs.

Um den Festbesuchern Sicherheitsgefühl zu geben, setze man auf Präsenz, so der Sprecher, vor allem an den Zu- und Abgängen. «Die Polizisten wollen gesehen werden und auch angesprochen werden.» Bei verdächtigen Beobachtungen sollten diese Polizisten direkt angesprochen werden. Wie der Sprecher weiter betonte, gibt es aktuell keine konkrete Gefährdungslage für den am 23. September startenden Wasen - sondern nur eine allgemeine.

 

Die Videoüberwachung diene nicht nur der Vorbeugung vor terroristischen Angriffen, sagte der Sprecher. Die von der Wasenwache aus steuerbaren Kameras könnten natürlich auch dazu dienen, mögliche sexuelle Übergriffe zu entdecken und dagegen vorzugehen. 2015 zog das Volksfest knapp vier Millionen Besucher an, in den letzten Jahren registrierte die Polizei stets um die 200 Gewaltdelikte.

 

Auf eine Einzäunung des Festgeländes und ein Rucksackverbot wie beim Münchner Oktoberfest habe man verzichtet, sagte der Sprecher. Durch die Lage des Festgeländes zwischen einem Neckardamm und einer erhöhten Straße könne man in Stuttgart auf einen Zaun verzichten. Rucksäcke würden kontrolliert, «wenn wir das für nötig halten». Die Polizei empfehle es den Festbesuchern, Rucksäcke daheim zu lassen. «Das erleichtert uns die Arbeit.» (DPA/LSW)