Wenn er zuschnappt, zahlt der Kunde drauf - der «Kredithai». Dahinter stecken Kreditvermittler, die nicht der staatlichen Finanzaufsicht unterliegen. Ihre Zielgruppe sind meist Personen, die bei der Bank keinen Kredit mehr bekommen und verschuldet sind. Die Vermittler bieten ihnen oft Kredite ohne Schufa-Abfrage an, sowie Hilfe bei der Schuldenregulierung oder etwa der Finanzsanierung - gegen Bezahlung oder per Nachnahme, versteht sich. Die Angebote sind in der Regel nur scheinbar günstig.
«Am Ende bekommt der Kunde meist eine Rechnung statt einen Kredit. Nicht selten berufen sich die dubiosen Anbieter dabei auf Klauseln, die sogar rechtswidrig sind», warnt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Denn Kredithaie versuchen ihren Kunden oft zusätzlich Verträge und Leistungen zu verkaufen. So rechnen sie beispielsweise ab, wenn sie mit Gläubigern sprechen - egal, ob die Verhandlungen mit Erfolg enden. Wer nicht zahlt, bekommt es rasch mit einem Inkassodienst zu tun, der die Rechnung weiter verteuert.
«Wer ein Darlehen braucht, sollte sich nicht an die Anbieter aus den Kleinanzeigen werden, sondern sich zunächst bei den Kreditinstituten erkundigen», rät der Finanzexperte. Wenn der Schuldenberg wächst und die Ausgaben mehrere Monate lang die Einnahmen übersteigen, kann die Kreditaufnahme schwierig werden.
Sollte man dann keinen Kredit mehr erhalten oder nur Angebote mit sehr schlechten Konditionen, empfiehlt Nauhauser: Betroffene sollten eine Schuldenberatungsstelle aufsuchen. Die Beratung ist bei der Caritas, der Diakonie oder den städtischen Kommunen meist kostenlos - im Gegensatz zu den Kredithaien, die dafür Gebühren verlangen. (DPA/TMN)