Erfolgreichster Olympia-Tag für deutsches Team

Fabian Hambüchen gewinnt Gold am Reck. Foto: Sören Stache
Fabian Hambüchen gewinnt Gold am Reck. Foto: Sören Stache

Das deutsche Team hat seinen bislang erfolgreichsten Tag bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro erlebt. Fabian Hambüchen beendete seine große Turn-Karriere mit der Gold-Medaille an seinem Spezialgerät Reck. Kurz danach siegte Bahnradfahrerin Kristina Vogel im Sprint. Zum Auftakt des elften Wettkampftages hatte schon Vorzeige-Kanute Sebastian Brendel im Canadier über 1000 Meter seinen Triumph von 2012 wiederholt.

Im Kajak-Zweier fuhren Franziska Weber und Tina Dietze über 500 Meter nur um Zentimeter an Gold vorbei und wurden Zweite.

 

Zudem zogen die Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst durch das 2:0 (21:18, 21:12) gegen die Brasilianerinnen Larissa/Talita ins Finale ein und haben Silber sicher. Gleiches gilt für die Fußball-Frauen, die erstmals bei einem olympischen Turnier das Endspiel erreichten. Nach dem 2:0 gegen Kanada in Belo Horizonte spielt die DFB-Auswahl am Freitag im legendären Maracana-Stadion in Rio um Gold.

 

Wasserspringer Patrick Hausding holte Bronze vom Drei-Meter-Brett und damit die erste Medaille für den Deutschen Schwimm-Verband. Boxer Artem Harutyunyan hat ebenfalls schon Bronze sicher. Der Halbweltergewichtler besiegte im Viertelfinale den Türken Batuhan Gözgec und holte die erste deutsche Olympia-Medaille seit zwölf Jahren. Es ist aber noch mehr für ihn drin. Vor den Abendwettkämpfen wies die offizielle Bilanz für das deutsche Team 25 Medaillen auf (11x Gold/7x Silber/7x Bronze).

 

Über allen Erfolgen stand der Tag aber noch im Zeichen der Trauer um den am Montag gestorbenen Kanu-Slalom-Trainer Stefan Henze. «Vielleicht sind wir heute auch alle ein bisschen für Stefan gepaddelt», sagte Brendel. Die deutschen Fahnen wehten auf Bitten des Deutschen Olympischen Sportbundes an den Wettkampfstätten auf halbmast, im Deutschen Haus war ein Kondolenzbuch ausgelegt. Am Vortag war der 35-Jährige im Beisein seiner Familie drei Tage nach einem Verkehrsunfall an den Folgen seiner schweren Kopfverletzungen gestorben.

 

Die deutschen Leichtathleten steuerten in ihren Wettkämpfen am Vormittag und Mittag (Ortszeit) kein Edelmetall bei. Drei Tage nach dem Olympiasieg von Christoph Harting und dem Bronze-Coup von Daniel Jasinski blieben die Diskuswerferinnen ohne Medaille. Mitfavoritin Julia Fischer kam nicht einmal in den Endkampf und enttäuschte als Neunte. Die frühere WM-Zweite Nadine Müller war als Sechste ebenfalls ohne Chance. Gold eroberte wie schon in London die Kroatin Sandra Perkovic.

 

Ringer-Weltmeister Frank Stäbler blieb ebenfalls ohne Medaille. In der Qualifikation für den Bronze-Kampf verlor der verletzte 27-Jährige gegen den Japaner Tomohiro.

 

Die deutschen Hockey-Herren verpassten das Finale durch ein klares 2:5 gegen Argentinien. Damit wird es nichts aus dem Gold-Hattrick. 2008 in Peking und 2012 hatten die deutschen Herren jeweils triumphiert. Sie spielen nun am Donnerstag um Bronze.

 

Für die deutschen Springreiter sieht es nach dem ersten Teil der Mannschafts-Wertung vielversprechend aus. Mit null Strafpunkten führen sie das Klassement an. Allerdings teilen sie sich die Spitzenposition mit den Equipen der USA, der Niederlande und von Brasilien. «Das wird noch eine ganz heiße Kiste», sagte Bundestrainer Otto Becker. (DPA)