Stuttgart (dpa/lsw) - Auch wenige Monate vor Ende des Feldversuchs will Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) noch kein grünes Licht für einen möglichen Regelbetrieb von Lang-Lkw geben. Für Baden-Württemberg sei es wichtig, zunächst die abschließenden Ergebnisse zum Feldversuch zu kennen und zu bewerten, sagte Hermann der Deutschen Presse-Agentur. In diese Bewertung würden dann auch die Erkenntnisse der Untersuchung des Landes mit dem Autobauer Daimler einbezogen.
Der grün-schwarze Koalitionsvertrag sieht für eine generelle Zulassung vor, dass die Vorteile überwiegen.
Damit liegt Hermann in einer Linie mit seinen Amtskollegen in Brandenburg, Bayern, Hamburg und Hessen, die dem Test zwar teilweise positiv gegenüberstehen, aber die Ergebnisse abwarten wollen. Unter den Verkehrsministern in Deutschland herrscht große Uneinigkeit über einen Regelbetrieb, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. In Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen ist man aufgeschlossen, in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Bremen gegen die Lang-Lkw.
Baden-Württemberg hatte sich erst 2015 auf Druck der Autoindustrie dem seit 2012 laufenden Feldversuch mit 25 Meter langen Lkw angeschlossen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat seine Zustimmung für einen Regelbetrieb nach 2016 signalisiert. Allerdings könne er nur über Autobahnen entscheiden, nicht über die Strecken die benutzt werden, damit die Lastwagen auf die Autobahn kommen, sagte eine Sprecherin im Verkehrsministerium in Stuttgart. (DPA/LSW)