Ein Überraschungs-Coup von Christopher Froome, ein beeindruckender Ritt von Emanuel Buchmann und die erste Bergankunft der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt. Das Tour-Menü des Tages:
ÜBERRASCHUNGS-COUP: Chris Froome trägt wieder seine Lieblingsfarbe: Das Gelbe Trikot holte der Brite überraschenderweise nach einer Abfahrt zum Etappensieg in Bagnères-de-Luchon.
Normalerweise ist bergab nicht die Spezialität des 31 Jahre alten Sky-Kapitäns. «Es war eigentlich nicht geplant. Sie hingen immer an uns. Also habe ich beschlossen, es auf der Abfahrt zu versuchen. Es war cool», sagte Froome, der runter vom Col de Peyresourde 90,9 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichte.
STARKER KLETTERER: Platz 15 auf der zweiten Bergetappe mit nur 1:41 Minuten Rückstand auf Froome: Chapeau Emanuel Buchmann! Der 23-Jährige vom Team Bora-Argon-18 ist mit Abstand der beste Deutsche im Hochgebirge. «Wenn es jetzt von Tag zu Tag besser läuft, bin ich sehr zufrieden», sagte der Ravensburger, der nun 23. im Gesamtklassement ist.
NEUER KAPITÄN?: Alberto Contador hat sich aus dem Favoritenfeld verabschiedet. Geschwächt von seinen Stürzen auf der ersten und zweiten Etappe erreichte der Spanier am Samstag noch hinter Buchmann das Ziel. Der spanische Tour-Sieger von 2007 und 2009 liegt schon über drei Minuten hinter Froome. «Diese Etappe war sehr hart für mich, ich musste an meine Grenzen gehen. Wir werden im Team über die Zukunft sprechen, denn Roman Kreuziger ist besser platziert als ich», erklärte Contador. Der tschechische Tinkoff-Teamkollege Kreuziger ist nur 34 Sekunden vom «Maillot Jaune» entfernt.
AUSFALL: Überraschende acht Tage lang war das Peloton mit 198 Fahrern komplett. Nun hat es den ersten erwischt: Michael Mørkøv vom Team Katusha gab auf. Der Däne hatte nach seinem schweren Sturz auf der ersten Etappe tagelang gelitten.
NEUNTE ETAPPE: Froome wird auf der neunten Etappe am heutigen Sonntag bei der ersten Bergankunft der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt wohl erneut zum Angriff übergehen. Die Königsetappe in den Pyrenäen verläuft über 184,5 Kilometer von Vielha Val d'Aran in Spanien nach Andorra Arcalis und hält fünf schwere Anstiege bei insgesamt 4960 Höhenmetern für die Radprofis parat. (DPA)