Kretschmann sieht bei der AfD Züge von Fanatismus

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen). Foto: Marijan Murat/Archiv
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen). Foto: Marijan Murat/Archiv

Der baden-württembergische Minister-präsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat scharfe Kritik an der tief zerstrittenen AfD im Stuttgarter Landtag geübt. «Die AfD kultiviert eine brutale, bisweilen gewalttätige Sprache, die Züge von Fanatismus in sich trägt», sagte Kretschmann der «Heilbronner Stimme» (Freitag). «Das ist sogar um Einiges schlimmer als bei den Republikanern, die ich auch im Landtag erlebt habe.»

 

Nach der Spaltung der AfD-Fraktion bezeichnete Kretschmann die rechtspopulistische Partei als «ganz banalen Intrigantenstadl ohne klares Wertesystem». «Bei der AfD sind Leute zusammengerührt, die sich weder vertragen noch eine Haltung haben.» Die AfD war nach der Landtagswahl im März als stärkste Oppositionspartei in den Landtag eingezogen. Die Fraktion hatte sich Anfang Juli im Streit um antisemitische Positionen eines ihrer Abgeordneten gespalten.

 

Kretschmann sprach dem bisherigen AfD-Fraktionschef Jörg Meuthen die Fähigkeit ab, als Oppositionsführer zu wirken. «Dafür hätte er nämlich die Opposition anführen müssen. So ein Ansehen muss man sich erarbeiten. Meuthen war bisher der Fraktionsvorsitzende der größten Oppositionspartei, mehr aber auch nicht», betonte der Ministerpräsident. (DPA)