Wer als Lehrer die Eltern zum Gespräch einbestellt, hat in vielen Fällen keine guten Nachrichten. Häufig geht es darum, dass der Nachwuchs den Unterricht stört, dauernd zu spät kommt oder sogar schwänzt. Die Buchautorin Frau Freitag* unterrichtet an einer Berliner Schule und hat Bücher über den Schulalltag verfasst. Sie gibt Tipps, wie so ein Gespräch konstruktiv verlaufen kann:
Wer als Lehrer die Eltern zum Gespräch einbestellt, hat in vielen Fällen keine guten Nachrichten. Häufig geht es darum, dass der Nachwuchs den Unterricht stört, dauernd zu spät kommt oder sogar schwänzt. Die Buchautorin Frau Freitag* unterrichtet an einer Berliner Schule und hat Bücher über den Schulalltag verfasst. Sie gibt Tipps, wie so ein Gespräch konstruktiv verlaufen kann:
Mit einem Lob beginnen: Zu Beginn des Gesprächs sollten Lehrer erst einmal sagen, dass sie das Kind mögen und viel von ihm halten. Dann haben die Eltern das Gefühl, dass ihr Kind vom Lehrer überhaupt angenommen wird. Viele stehen anschließend kritischen Worten auch offener gegenüber. Wer dagegen das Gespräch mit den Worten eröffnet: «Mit ihrem Sohn stimmt etwas nicht» stelle die Weichen gleich in Richtung Konfrontation. Zielführend sei häufig auch, erst einmal zu sagen, dass man den Eindruck hat, dass das Kind gut erzogen ist.
Ziele setzen: Nach der Kritik am Verhalten des Kindes vereinbaren Lehrer und Eltern am besten konkrete Ziele. Ein Beispiel: Ist das Kind morgens immer zu spät, kann man ausmachen, dass man die kommenden drei Wochen beobachtet - und sich dann erneut trifft. Dann bleiben die Vereinbarungen nicht im Ungefähren. Zum Abschluss des Gesprächs sagt man am besten ebenfalls etwas Positives, damit die Eltern das Gespräch nicht frustriert verlassen.
Telefonnummern tauschen: Lehrer sollten versuchen, sich von den Eltern nicht nur Festnetz-, sondern auch Handynummern und E-Mail-Adressen geben zu lassen, um sie unkompliziert erreichen zu können. Die Kinder wollen das zwar oft nicht gern - doch als Lehrer sollte man versuchen, mit den Eltern eine Einheit zu bilden. Hat ein Lehrer die Handynummer von einem Elternteil, kann er auch einmal ein Foto von einer schlechten Klassenarbeit schicken, wenn er glaubt, dass der Schüler die Arbeit nicht von sich aus zu Hause vorzeigt.
Auf die Atmosphäre achten: Damit das Gespräch gelingt, müssen außerdem die Rahmenbedingungen stimmen. Lehrer sollten dafür sorgen, dass für das Gespräch ein ruhiger Raum zur Verfügung steht und sie ausreichend Zeit haben. (DPA/TMN)