Rund 265 000 weitere Arbeitnehmer haben seit vergangenem Jahr eine Alters-versorgung über ihren Betrieb. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Statistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Demnach stieg die Zahl der Verträge für eine betriebliche Altersversorgung 2015 um 1,8 Prozent auf mehr als 15 Millionen. Zum Vergleich: Die Zahl der sozial-versicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland erhöhte sich im vorigen Jahr um 517 000.
Die betriebliche Altersversorgung gilt als zweite Säule der Altersvorsorge. Anders als bei der gesetzlichen Rente, die vom Staat organisiert wird, sagt bei ihr der Arbeitgeber eine Leistung fürs Rentenalter zu. In die betriebliche Altersversorgung flossen nach Berechnung des GDV im vorigen Jahr 19,1 Milliarden Euro.
Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV), in der sich die Versicherungs- und Finanzmathematiker zusammengeschlossen haben, sieht die Erträge der Betriebsrenten jedoch in Gefahr. Noch könnten die zugesicherten Zinsen gezahlt werden. Sollten die Kapitalerträge weiter sinken, könnten die Anforderungen aber mehr erfüllt werden, warnte die Berufsvereinigung in Köln.
Dann müssten entweder die Beiträge angehoben, Kapital nachgeschossen oder Leistungen verringert werden. Kürzt etwa eine Pensionskasse die Leistungen, muss der Arbeitgeber einspringen, der seinen Beschäftigten eine betriebliche Altersversorgung anbietet. «Dieses Problem muss der Gesetzgeber entschärfen», sagte DAV-Experte Alfred Gohdes. Er schlug vor, die Arbeitgeber nicht mehr automatisch zu verpflichten, in solchen Fälle Geld nachschießen zu müssen. (DPA)