Die Arbeitnehmer in Deutschland profitieren weiterhin von Mini-Inflation und steigenden Löhnen. Im ersten Quartal des Jahres sind die Reallöhne der Beschäftigten im Schnitt um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Das war eine der stärksten Quartalssteigerungen der vergangenen Jahre. Sie ergibt sich aus den vergleichsweise üblichen Nominal-Lohnsteigerung um 2,8 Prozent, von der nur 0,2 Prozent Teuerung abgezogen werden müssen.
Höhere Reallohnsteigerungen hatte es im zweiten Quartal 2015 und davor im Wiedervereinigungsboom gegeben. Für das Jahr 2015 haben die Experten des Statistischen Bundesamts ein kräftiges Reallohnplus von 2,4 Prozent berechnet. Allgemein wird mit einer allmählichen Abschwächung der Reallohnsteigerungen gerechnet, wenn die Verbraucherpreise wieder stärker steigen. Weil der bestimmende Preisverfall für Öl nicht in ähnlicher Geschwindigkeit anhält, erwartet die Bundesbank für dieses Jahr eine Inflationsrate von 1,1 Prozent und für 2017 von 2,0 Prozent.
Die Lohnstatistik gibt zudem Indizien für die Wirksamkeit des Mindestlohns. So konnten geringfügig Beschäftigte (+4,5 Prozent) und ungelernte Arbeitnehmer (+3,7 Prozent) ein überdurchschnittliches Lohnplus im Vergleich zum Vorjahresquartal einstreichen. Der Mindestlohn war zu Jahresbeginn 2015 gerade erst eingeführt worden. (DPA)