Kein Platz zum Nisten, weniger Insekten als Nahrung: Für Mauersegler und Mehlschwalben wird das Leben in Städten und Dörfern aus Sicht von Umweltschützern schwieriger. Bei der bundesweiten Zählaktion «Die Stunde der Gartenvögel» rutschten beide Siedlungsvögel weiter in der Rangliste ab, wie der Naturschutzbund (Nabu) mitteilte. Sie liegen demnach nun auf den Plätzen 11 und 12. Die Sichtungen beider Arten bei der Aktion hätten in den vergangenen zehn Jahren jeweils um mehr als 40 Prozent abgenommen.
Renovierte Häuser böten weniger Nistmöglichkeiten, Nester würden aber auch mutwillig entfernt, hieß es zur Begründung. Am häufigsten entdeckten die Teilnehmer laut Nabu den Haussperling (Spatz) - wie schon im Vorjahr. Auf den Plätzen dahinter folgten Amsel und Kohlmeise. Wieder häufiger als in den Jahren zuvor sei der Star beobachtet worden, er rückt vor auf Platz vier. Diese positive Entwicklung könnte laut Nabu mit dem milden Winter zusammenhängen: Stare hätten zum Beispiel im Westen Deutschlands überwintern können.
An der «Stunde der Gartenvögel» am zweiten Maiwochenende beteiligten sich laut Nabu 45 000 Menschen. Sie zählten in ihren Gärten 1,1 Millionen Vögel. Positiv werten die Veranstalter, dass pro Garten so viele verschiedene Arten wie noch nie gemeldet wurden: 11,5 im Schnitt. Das zeige, dass die Menschen inzwischen auch seltenere Arten bestimmen könnten, erklärte Nabu-Vogelexperte Lars Lachmann. (DPA)