Beim umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21 wackelt die angepeilte Inbetriebnahme Ende 2021. Zudem ist der finanzielle Puffer im Kostenplan geschrumpft. Das geht aus einem internen Bericht der Bahn hervor, den die Deutsche Presse-Agentur einsehen konnte. Über das Papier aus dem Vorstand soll am kommenden Mittwoch im Aufsichtsrat des bundeseigenen Unternehmens beraten werden. Das Risiko, dass das Projekt bis zu zwei Jahre später fertig werde, sei größer geworden, hieß es aus des Umfeld der Kontrolleure.
In dem Bericht sind die Ergebnisse der jüngsten Überprüfung des Zeit- und Kostenplans für Stuttgart 21 enthalten. Demnach muss der Finanzierungsrahmen von 6,526 Milliarden Euro für den neuen Tiefbahnhof in Stuttgart und mehrere Tunnel nicht erhöht werden.
Allerdings liegt die Kostenprognose der Bahn inzwischen nur noch knapp darunter - bei 6,511 Milliarden Euro, sofern das Management nicht gegensteuert. Das von den Projektpartnern genehmigte Investitionsbudget - der sogenannte Gesamtwertumfang (GWU) - liegt bei 5,987 Milliarden Euro. Dementsprechend müsste die Bahn versuchen, 524 Millionen durch Einsparungen wettzumachen.
Bei dem Projekt sind laut Bahn-Gutachten seit 2012 durch externe Faktoren Kostenrisiken in Höhe von 623 Millionen Euro hinzugekommen. Allein 166 Millionen Euro davon gingen auf das Konto von verzögerten Baugenehmigungen.
Eine veränderte Tunnelbauweise, um Schäden durch das aufquellende Mineral Anhydrit zu vermeiden, schlägt mit 144 Millionen Euro zu Buche. Auch neue Anforderungen der Feuerwehr an die Fluchttreppen im Bahnhof kosteten Millionen und viel Zeit, hieß es. (DPA)