AfD-Vize Gauland beleidigt Fußball-Nationalspieler Boateng

Alexander Gauland beim Bundesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) im April. Foto: Christoph Schmidt
Alexander Gauland beim Bundesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) im April. Foto: Christoph Schmidt

Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hat mit fremden-feindlichen Äußerungen den Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng beleidigt: «Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben». Das sagte Gauland der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Der in Berlin geborene Boateng ist der Sohn einer deutschen Mutter und eines ghanaischen Vaters.

 

 

Der Deutsche Fußball-Bund reagierte empört. DFB-Präsident Reinhard Grindel sagte der Zeitung, es sei «einfach geschmacklos», die Popularität Boatengs und der Nationalmannschaft «für politische Parolen zu missbrauchen». Boateng sei «ein herausragender Spieler und ein wunderbarer Mensch, der sich übrigens auch gesellschaftlich stark engagiert und für viele Jugendliche ein Vorbild ist».

 

Auch der Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff wandte sich gegen Gaulands Äußerung: «Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir mit solchen Aussagen konfrontiert werden. Sie bedürfen keiner weiteren Kommentierung, die Personen diskreditieren sich von alleine.» Bundesjustizminister Heiko Maas reagierte ebenso ablehnend auf Gauland. «Einfach nur niveaulos und inakzeptabel. Wer so redet, entlarvt sich selbst - und das nicht nur als schlechter Nachbar», twitterte der SPD-Politiker. (DPA)