Chinesen wollen Halbleiter-Ausrüster Aixtron kaufen

Die Konzernzentrale des Maschinenbauunternehmens Aixtron SE in Herzogenrath. Foto Aixtron Foto: aixtron
Die Konzernzentrale des Maschinenbauunternehmens Aixtron SE in Herzogenrath. Foto Aixtron Foto: aixtron

Chinesische Investoren greifen nach dem nächsten deutschen Maschinenbauer: Ein Fonds aus dem Reich der Mitte will den kriselnden Halbleiter-Ausrüster Aixtron kaufen. Das Angebot von Fujian Grand Chip Investment (FGC) hat einen Wert von rund 670 Millionen Euro, wie Aixtron am Montag in Herzogenrath mitteilte. Nach der Offerte des chinesischen Hausgeräte-Herstellers Midea für den Augsburger Roboterbauer Kuka ist dies bereits das zweite Kaufangebot aus China für einen deutschen Maschinenbauer innerhalb einer Woche.

 

 

Die Aixtron-Führung hofft mit dem chinesischen Investor auf bessere Geschäfte in dem Land: «Mit FGC haben wir einen Partner gefunden, der uns einen lokalen Marktzugang bietet und damit unsere Geschäftsziele in Asien unterstützt», sagte Aufsichtsratschef Kim Schindelhauer laut Mitteilung.

 

Hinter FGC stehe als Geldgeber der mit rund 20 Milliarden US-Dollar ausgestattete Halbleiter-Staatsfonds Sino IC, hieß es aus Industriekreisen. Aixtron fertigt Spezialmaschinen für die Halbleiterbranche, litt zuletzt aber unter ausbleibenden Aufträgen. Die Rheinländer schrieben Verluste und rechnen auch im laufenden Jahr noch mit roten Zahlen.

 

Eine Entlassungswelle soll es nun aber keineswegs geben, versprachen die Beteiligten. Die Chinesen beabsichtigten, Aixtrons bisherige Strategie weiter zu unterstützen, hieß es in einer Mitteilung. Der Deal ziele nicht auf Kostensenkungen oder Stellenabbau ab.

 

«Nachhaltiges Wachstum wird zu einem Ausbau der Belegschaft bei Aixtron führen», sagte der chinesische Geschäftsmann Zhengdong Liu, dem der FGC-Fonds mehrheitlich gehört. Der Firmensitz solle im nordrhein-westfälischen Herzogenrath bleiben. Auch der Vorstand bleibe im Fall einer geglückten Übernahme im Amt.

 

FGC bietet den Aixtron-Aktionären 6 Euro je Anteilsschein. Der Aufschlag auf den durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen drei Monate liege damit bei über 50 Prozent, hieß es in einer Mitteilung. Die Angebotsfrist könne voraussichtlich im Juli beginnen, damit das Geschäft im laufenden Jahr abgeschlossen werden kann. An der Börse stieg am Montag die Vorfreude: Der Wert der Papiere kletterte nach Handelsbeginn um gut 16 Prozent auf 5,57 Euro. (DPA)