Oettinger prognostiziert Abstieg der Südwest-Grünen

Günther Oettinger spricht in Lübeck. Foto: Lukas Schulze/Archiv
Günther Oettinger spricht in Lübeck. Foto: Lukas Schulze/Archiv

Baden-Württembergs früherer Minister-präsident Günther Oettinger (CDU) sieht für die Union gute Chancen, in fünf Jahren wieder stärkste Partei im Land zu werden. «Wenn Winfried Kretschmann einmal in Ruhestand geht, dann werden die Grünen in Baden-Württemberg in ihre alte Größenordnung zurückfallen, irgendwo zwischen 15, 18 oder 20 Prozent. Die werden stark bleiben.

Aber der Kult-Kretschmann ist dann weg», sagte der heutige EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft dem Südwestrundfunk (SWR). Die Landes-CDU müsse sich zu einem Team formieren, um die Grünen abzulösen.

 

Mit der Entscheidung gegen ein schwarz-grünes Regierungsbündnis 2006 habe die Südwest-CDU nach Ansicht Oettingers im Rückblick eine Chance vertan. Allerdings sei die Union damals noch nicht soweit gewesen, ein neues Bündnis mit einem Partner einzugehen, der einen sehr unterschiedlichen kulturellen Hintergrund habe.

 

Der Bundesvize der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) und CDA-Landeschef Christian Bäumler trat der Einschätzung Oettingers entgegen. «Die Abstiegsprognosen für die Grünen sind bestenfalls verfrüht. Die CDU muss endlich realisieren, dass die beiden verlorenen Landtagswahlen keine Betriebsunfälle waren und sich auf einen harten Wettbewerb mit der grünen Volkspartei einstellen», kritisiert Bäumler am Samstag. Der Chef des CDU-Sozialflügels warnte zugleich davor, die AfD zu ignorieren. «Viele gut verdienende Arbeitnehmer haben die Rechtspopulisten gewählt. Bei den Arbeitern war die AfD gleichauf mit der CDU. Die CDU hat bei den Arbeitnehmern ein strukturelles Problem.» (DPA/LSW)