Die 120 000 Beschäftigten im VW-Haustarif erhalten spürbar mehr Geld. Die Tarifeinkommen steigen in einem ersten Schritt von September an um 2,8 Prozent und ab August nächsten Jahres um weitere 2 Prozent. Damit kopiert Volkswagen im Wesentlichen die jüngst erfolgte Einigung im Flächentarif der Metallbranche. Statt einer Einmalzahlung von 150 Euro fließen im VW-Haustarif jedoch in diesem Jahr 200 Euro als Zuschuss für die Rente, wie die IG Metall und die VW-Arbeitgeber am Freitag in Hannover mitteilten.
Der neue Vertrag greift bis Ende Januar 2018 und ist mit 20 Monaten Laufzeit einen Monat kürzer als in der Fläche. Zudem verlängerten die Tarifparteien die Altersteilzeitregel bis zum Jahr 2022.
Davon profitieren die Jahrgänge 1967 und älter. VW-Personalvorstand Karlheinz Blessing sagte, die neue Altersteilzeitregelung sei nun individueller zuzuschneiden auf den Bedarf des Unternehmens und erhöhe so die Flexibilität. «Das ist eine wesentliche Voraussetzung zur Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeit», sagte Blessing.
Die Ergebnisse waren mit Spannung erwartet worden, vor allem weil der Konzern mit der Diesel-Affäre in seiner größten Krise steckt. Zu den Kosten des Abschlusses sagte IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine: «Von seinem Gesamtvolumen her entspricht der Abschluss dem der Fläche.» In schwierigen Zeiten bei VW sei das ein guter Kompromiss.
Der VW-Haustarif ist Deutschlands größter Firmentarif. Er gilt in den sechs westdeutschen VW-Werken Emden, Hannover, Wolfsburg, Salzgitter, Braunschweig und Kassel sowie bei der Finanztochter aus Braunschweig. Die 120 000 Mitarbeiter repräsentieren jede fünfte Stelle im Konzern. (DPA)