Vor den nächsten Gesprächen in den Metalltarifverhandlungen in Nordrhein-Westfalen hat die IG Metall im Südwesten heute nur vereinzelt zu Warnstreiks aufgerufen. Beim Autozulieferer Mahle in Stuttgart ist beispielsweise eine Kundgebung geplant. Am Nachmittag werden die Verhandlungen in Köln fortgesetzt. Südwestmetall-Chef Stefan Wolf machte sich zuvor Hoffnungen auf eine Einigung. In NRW habe es am Montag deutliche Signale gegeben, dass ein Einigungswille da sei.
Die Tarife für Deutschlands wichtigsten Industriezweig mit rund 3,8 Millionen Beschäftigten werden regelmäßig zunächst regional verhandelt. Im Laufe der Gespräche kristallisiert sich dann ein Pilotbezirk heraus, dessen Abschluss auf die anderen Tarifgebiete übertragen wird. Die ursprünglich für gestern geplanten Gespräche in Baden-Württemberg wurden auf Freitag verschoben.
Vor allem bei der Frage der Entgelte lagen beide Seiten noch weit auseinander. Die Gewerkschaft fordert fünf Prozent mehr Geld über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber haben für 24 Monate Entgelterhöhungen in zwei Stufen angeboten, die sich auf 2,1 Prozent summieren - dazu soll es eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent geben. Entspannung könnte eine Differenzierungsklausel bringen, die Ausnahmen für wirtschaftlich angeschlagene Betriebe erlaubt. (DPA/LSW)