Im Ringen um eine Lösung des Tarifkonflikts in der Metall- und Elektroindustrie gibt es noch keinen Durchbruch. Arbeitgeber und IG Metall in Nordrhein-Westfalen unterbrachen am Montagabend nach sechsstündigen Verhandlungen die Gespräche. Über das weitere Vorgehen will der IG Metall-Vorstand heute in Frankfurt entscheiden. Die Tarifpartner in NRW sprachen von einer «konstruktiven» Atmosphäre. Beide Seiten zeigten sich zuversichtlich, den Tarifstreit noch vor Pfingsten beizulegen.
Die IG Metall versuche, bis dahin eine Lösung zu erzielen und wenn sich alle Seiten bewegten, sei dies auch möglich, sagte NRW-Verhandlungsführer Knut Giesler am Ende der vierten Tarifrunde. Dennoch werde die Gewerkschaft ihre Warnstreiks fortsetzen, um den nötigen Druck zu erzeugen. Es sei das Ziel, noch vor Pfingsten zu einem Abschluss zu kommen, meinte auch NRW-Metallarbeitgeberpräsident Arnd Kirchhoff und warnte vor einer Ausweitung der Streiks nach Pfingsten.
Mit den kurzfristig angesetzten Verhandlungen in Neuss hatte Nordrhein-Westfalen als bundesweit erster Tarifbezirk nach drei erfolglosen Runden einen neuen Anlauf zur Lösung des Streits unternommen. Bereits vor dem Beginn der Gespräche hatten die Verhandlungsführer der beiden Seiten eine schnelle Einigung jedoch als eher unwahrscheinlich bezeichnet.
Unklar blieb auch am Abend, ob NRW in der diesjährigen Tarifrunde bundesweit die Vorreiterrolle übernehmen wird. «Wir sind auf einen Pilotabschluss vorbereitet», betonte Kirchhoff. Bereits seit mehr als einer Woche und auch am Montag war die zunehmend von verhärteten Fronten gekennzeichnete Auseinandersetzung von massiven Warnstreiks begleitet worden.
Die IG Metall fordert 5 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben Entgelterhöhungen in zwei Stufen angeboten, die sich in 24 Monaten auf 2,1 Prozent summieren - zusätzlich soll es eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent geben. (DPA)