ADAC-Geschäftsjahr trotz Veränderungen «stabil»

Foyer der ADAC-Zentrale in München. Foto: Andreas Gebert/Illustration
Foyer der ADAC-Zentrale in München. Foto: Andreas Gebert/Illustration

Nach der weitgehend gütlichen Einigung auf eine Neuausrichtung will der ADAC heute offenlegen, wie es finanziell um den Autoclub bestellt ist. Schon vorab hatte er mitgeteilt, der ADAC blicke trotz tiefgreifender Veränderungen zu der Neuausrichtung auf ein «stabiles» Geschäftsjahr 2015 zurück. Neben einem Überblick über die Jahresabschlüsse 2015 des ADAC sowie der Tochtergesellschaften will Präsident August Markl in München auch noch einmal auf die Ergebnisse der Hauptversammlung eingehen.

 

Mehr als 84 Prozent der 221 Delegierten hatten am Samstag in Lübeck trotz Kritik von Markls Vorgänger Peter Meyer dem sogenannten Drei-Säulen-Modell zugestimmt, das den Vereinsstatus des ADAC sichert. Damit hat man nach Markls Worten auch rechtlich eine gute Lösung gefunden, den ADAC als Verein zu erhalten.

 

Der ADAC war 2014 nach gefälschten Abstimmungen für den ADAC-Autopreis «Gelber Engel» und der Verquickung von Interessen in eine Krise geraten. Das Registergericht München prüft aktuell, ob der ADAC seinen Vereinsstatus mit Steuervorteilen noch zu Recht hat.

 

Das Krisenjahr 2014 hatte der ADAC auch in der Bilanz zu spüren bekommen: Insgesamt verließen wegen der Affäre rund eine halbe Million Menschen mehr den Verein als im Jahr zuvor. Zum Jahresende 2014 zählte der ADAC 18,92 Millionen Mitglieder. Dank neuer Varianten für die Mitgliedschaft und einer Erhöhung der Preise verbuchte der Autofahrerclub Beitragseinnahmen in Höhe von 1,16 Milliarden Euro.

 

Die ADAC-eigenen Firmen verdienten damals vor allem wegen eines Steuereffekts weniger Geld. Zwar stieg der Umsatz leicht um gut 2 Prozent auf gut 1,1 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss sank allerdings um rund 12 Prozent auf etwas mehr als 104 Millionen Euro. (DPA)