Siemens stemmt sich gegen Ölpreis-Flaute

Endmontage an einem Verdichter: Siemens baut große Elektroantriebe für die Öl- und Bergbauindustrie. Foto: Hendrik Schmidt
Endmontage an einem Verdichter: Siemens baut große Elektroantriebe für die Öl- und Bergbauindustrie. Foto: Hendrik Schmidt

Der Elektrokonzern Siemens dürfte die Ölpreis-Flaute im zweiten Geschäftsquartal besser verkraftet haben als mancher Wettbewerber. Sowohl Auftragseingang als auch Umsatz haben nach Analysten-schätzungen zwischen Januar und März deutlich zugelegt. Dabei habe Siemens auch vom milliardenschweren Kraftwerksauftrag aus Ägypten profitiert, heißt es. Die konkreten Zahlen will Konzernchef Joe Kaeser an diesem Mittwoch vorlegen.

 

 

Dabei dürfte Kaeser auch den Ausblick für das laufende Jahr bestätigen, erwarten die Experten. Zur Hauptversammlung im Januar hatte der Vorstandschef den Aktionären ein starkes Jahr in Aussicht gestellt - auch wenn sich die Weltwirtschaft weiter eintrübe. Unter dem Strich will Siemens in diesem Jahr mindestens 5,3 Milliarden Euro Gewinn einfahren.

 

Die niedrigen Ölpreise dürften allerdings auch im zweiten Quartal zu spüren gewesen sein. Zuletzt kämpfte Siemens in der Sparte Prozessindustrie und Antriebe mit Nachfrageflaute und Preisverfall und hatte den Abbau und die Verlagerung von insgesamt 2500 Jobs angekündigt, davon rund 2000 in Deutschland. Siemens baut in der Sparte große Elektroantriebe für die Öl- und Bergbauindustrie.

 

Ob es schon Neuigkeiten zur geplanten Übernahme des spanischen Windkraftanlagenbauers Gamesa gibt, ist offen. Zuletzt hatte die «Süddeutsche Zeitung» berichtet, dass Kaeser bereit sei, auch den französischen Energiekonzern Areva aus einem Joint Venture mit Gamesa herauszukaufen, um den Deal unter Dach und Fach zu bringen. Damit würde das Geschäft für Siemens teurer als ursprünglich geplant.

 

Der Siemens-Rivale General Electric litt zuletzt deutlich unter den Schwierigkeiten seiner Kunden aus der Öl- und Energieindustrie. Zwar legte der Umsatz des US-Konzerns im ersten Quartal zu, aber auch dank der Übernahme von Sparten des französischen Alstom-Konzerns. Unter dem Strich verbuchte GE einen Verlust von 98 Millionen Euro. (DPA)