Cool bleiben: Gartentipps gegen den Kälteschock

April, April! Wintereinbrüche nach Frühlingsbeginn sind nicht selten. Aber Hobbygärtner können darauf recht gelassen reagieren. Foto: Andrea Warnecke
April, April! Wintereinbrüche nach Frühlingsbeginn sind nicht selten. Aber Hobbygärtner können darauf recht gelassen reagieren. Foto: Andrea Warnecke

Spätfröste und ein Wintereinbruch im Frühling sind keine Seltenheit. Eine gängige Regel lautet daher: Erst nach den Namenstagen der Eisheiligen vom 11. bis 15. Mai können frostempfindliche Kübel-pflanzen wieder im Freien stehen. Und auch danach erst sollte man viele Balkonpflanzen in die Kästen und Gemüsepflanzen in die Beete setzen. Denn bis dahin drohen nun mal Spätfröste in Deutschland. Doch das warme Frühlingswetter der letzten Wochen war verlockend.

Was, wenn ich also selbst empfindliche Pflanzen schon auf dem Balkon habe? Und wie wird es meinen Gartenpflanzen ergehen?

 

Nicht alle Pflanzen leiden schon bei null Grad. So können Kübelpflanzen wie Feige, Granatapfel, Lorbeer, Mispel und Olive gut im Freien bleiben bis etwa minus zehn Grad, erklärt die Gartenakademie Rheinland-Pfalz. Die Experten raten, Akazie, Zitrusarten und Schönmalve beim Erreichen von minus fünf Grad ins Warme zu holen. Besonders empfindlich sind etwa Banane, Bougainvillea, Engelstrompete, Hibiskus, Korallenstrauch sowie Papyrus, ihnen schaden schon Temperaturen ab etwa null Grad. Sie kommen nun also besser wieder zurück ins Haus.

 

Aber sicher ist sicher - und so können Hobbygärtner auch all diese Pflanze wie auch weiteres Balkongrün vor dem Frost schützen. So rät etwa die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Primeln mit etwas Zeitungspapier zu belegen, sollte es kälter als minus zwei Grad werden. Auch Jute oder ein Bettlaken eignen sich - einfach überwerfen und befestigen. Die Königliche Gartenakademie Berlin empfiehlt, zusätzlich Kästen und Kübel an eine schützende Hauswand zu rücken.

 

Gut ist es auch, mit ein paar Zweigen, Laub oder Kompost den Boden um Immergrüne im Garten abzudecken. Denn aus einem gefrorenen Boden können Rhododendron, Azalee, Kirschlorbeer und Co. kein Wasser ziehen. Das brauchen sie aber, wenn die Sonne trotz Frost scheint und sie Feuchtigkeit verdunsten. Daher verdurstet Immergrünes im Winter sogar eher, als dass es erfriert, wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen erklärt. Es hilft hier auch, die Pflanzen mit Strohmatten oder Schattenleinen gegen Wind und vor zu starker Sonneneinstrahlung und damit dem Austrocknen zu schützen.

 

Aber selbst das ist gerade nicht unbedingt eine Gefahr: Die Minusgrade herrschen nicht durchgehend, vor allem tagsüber gibt es immer Plusgrade. Der Boden taut gleich wieder auf. Trotzdem sei geraten: Nach den aktuellen Frosttagen sollte der Hobbygärtner zur Gießkanne greifen, um den Feuchtigkeitsverlust der Pflanzen auszugleichen. (DPA/TMN)